Inhalt
Die 20-jährige Lea hat sich auf den Weg nach Zürich gemacht, um dort an ihrem Geburtstag zu sterben. Denn die unheilbare Mukoviszidose, unter der sie leidet, ist so weit fortgeschritten, dass ihr kein Arzt mehr helfen kann. Ihre Mutter, die bereits ihren Sohn an die Stoffwechselkrankheit verloren hat, wird von Leas Entschluss ebenso überrascht wie Leas Schwester Rita. Natürlich setzt sie alles daran, Lea umzustimmen, doch die ist ein Sturkopf und hat sich ihren Schritt sorgfältig überlegt. Auch die neue Bekanntschaft mit dem psychisch labilen Moritz, der ebenfalls gern sterben würde, oder der Besuch von Heiner, ihrer ersten Liebe, können Lea nicht von ihrem Plan abbringen. Ein letztes Mal möchte sie im Kreis ihrer Lieben schön essen, von denen sie sich nur eines wünscht: Verständnis und Begleitung.
Umsetzung
Der angestrengte Atem von Lea führt durch einen humorvollen und traurigen Film, der durch das großartige Spiel der Darsteller getragen wird und Stellung bezieht für ihr selbstbestimmtes Sterben angesichts der unheilbaren Krankheit. Lea ist ein witziger und herzlicher Mensch, der die letzten Stunden genießen möchte und trotzdem nicht mehr auf den sicheren Tod warten will. Der Film lässt den Darstellern Raum für ihr Spiel und der Regisseur verzichtet geschickt darauf, das harte Thema durch die Bildgestaltung oder die Musik zu verstärken. Leas Witz, im wahrsten Sinne des Wortes Galgenhumor, begleitet die Handlung von der ersten Szene an. Gleichzeitig bricht der Film dramaturgisch die Handlung und löst Trauer aus, die der Geschichte angemessen ist. In der Mischung aus Lebendigkeit und erwartetem Abschied entsteht so eine gelungene, runde Geschichte.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
In der pädagogischen Arbeit wird vor allem der ethische Aspekt unbedingt zu besprechen sein. Die junge Protagonistin ist ein starkes Identifikationsobjekt und löst mit Sicherheit unmittelbaren Gesprächsbedarf aus. Der Umgang mit dem vieldiskutierten Thema und damit verbundene Kontroversen können im Deutsch-, Gesellschaftskunde- und Religions-/Ethikunterricht aufgegriffen werden. Die Hintergründe eignen sich gut für Rechercheaufgaben mit anschließenden Pro-und-Contra-Diskussionen, beispielsweise als Expertengespräch im Stile einer Talkrunde vor der Klasse. Neben der Bearbeitung des Themas sollte auch die Umsetzung zur Sprache kommen. Wie glaubwürdig sind die Darsteller/innen? Was fällt bei der Bildsprache und dem Sound besonders auf? Und nicht zuletzt: Wie würden die Schüler/innen ein solches Thema selbst darstellen?
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Rotraut Greune, 29.01.2014, Vision Kino 2014.