Agatas Leben und das ihrer Mitstreiter wird kräftig durcheinander gewirbelt: Deutliche Anzeichen für die energiegeladene Situation sind durchbrennende Glühbirnen, kurzschließende Computer und Ampeln, die flackern, sobald Agata sich nähert. Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich Agata herumschlagen muss. Da ist auch ihr junger Verehrer Nico, der täglich in Agatas Buchladen kommt, um sich neuen Lesestoff zu holen und ihr Avancen zu machen. Fatalerweise hat er einen Doppelgänger, was sich für ihn letztlich als Chance erweisen wird. Agatas Bruder Gustavo wiederum ist von der erlahmenden Liebe in seiner Ehe erdrückt und bekommt plötzlich eine neue Familie, nebst kauzigem Vater und lebenslustigem Bruder präsentiert. Auch wird er von Mrs. Kierkegaard verfolgt, einer dänischen Bürgermeisterin, die er auf einer Dienstreise kennen gelernt hat und die selbst vor einer Reise in die entlegenen Weiten der Poebene nicht zurückschreckt. – Brot und Tulpen -Regisseur Silvio Soldini hat in seinem neuen Film viele bekannte Gesichter eingesetzt, allen voran die betörende Agata-Darstellerin Licia Maglietta. Sie ist der Mittelpunkt in dem herzerwärmenden Märchen um bezaubernde und lebenslustige Menschen, die das Leben mit seinen Irrungen und Wirrungen annehmen, noch einmal Neues wagen und mit ungewohnten Perspektiven belohnt werden. Der fantastischen Lebensfreude des Films zum Trotz hat Soldini die Schraube absurder Komik manchmal überdreht, aber an der Realität lässt sich sein Film ohnehin nicht messen.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.12.2004