Stefania und Tommaso sind verliebt, sie wollen heiraten und Kinder bekommen. Vor ihrer Hochzeit in einer kleinen Kirche in den Bergen treffen sie auf den engagierten Priester Don Livio. Zur Vorbereitung der Trauung fragt er sie nach ihren Vorstellungen von der Ehe. Sie erzählen von einem strahlenden Eiskunstläuferpaar auf glattem Boden, das sich immer der Gefahr des Ausrutschens bewusst ist. Don Livio gefällt diese Metapher, denn er selbst zweifelt daran, dass sich Familie und die Anforderungen der modernen Leistungsgesellschaft noch vereinbaren lassen. Bei der ungewöhnlichen Hochzeitszeremonie entwirft Don Livio die Vision eines ganz normalen Lebens in heutiger Zeit: Stefania und Tommaso gewinnen zunächst viel und scheitern später doch, weil sie ihre Ansprüche und Ideale im Alltag nicht einlösen können. – Der Film macht die Identifikation mit den sympathischen Protagonisten/innen leicht und reißt die Zuschauenden schnell in den Strudel aus vielfältigen Ansprüchen und unweigerlichem Versagen vor diesen Ansprüchen im Alltag hinein. Unversehens stehen Stefania und Tommaso vor dem Aus und wissen gar nicht genau, was eigentlich passiert ist. Regisseur D'Altari legt den Finger in die mühevoll verdeckten Wunden einer egoistischen Lifestyle-Gesellschaft. Nicht die Liebe zwischen Stefania und Tommaso ist gescheitert, sie ist nur "begraben von tausend Schwierigkeiten, die nichts mit der Liebe zu tun haben", sagt der Regisseur und macht unsere übersteigerten Vorstellungen vom perfekten Lebensglück dafür verantwortlich. D'Alatri relativiert die Idee vom "Alles können, wenn man nur will" und erzählt eine Liebesgeschichte, die zum Nachdenken anregt.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.09.2004