Im futuristischen Städtchen Thneedville gibt es weder Bäume noch sonstige Pflanzen. Zur Sicherstellung der Sauerstoffversorgung verkauft der habgierige Geschäftsmann Aloysius O'Hare stattdessen Frischluft aus Plastikflaschen. Um seiner Flamme Audrey zu imponieren, die unbedingt einmal einen echten Baum sehen will, stellt der zwölfjährige Ted Nachforschungen an. Im öden Land jenseits der Stadtmauern trifft der Junge auf den kauzigen Einsiedler Once-ler, der ihm vom Niedergang der Bäume erzählt, an dem er selbst maßgeblich beteiligt war. Dem skrupellosen O'Hare indes gefällt die Aussicht, dass bald ein Baum in Thneedville stehen könnte, überhaupt nicht.
Wie
Der Grinch (Dr. Seuss' How the Grinch Stole Christmas, Ron Howard, USA 2000) oder
Horton hört ein Hu! (Horton Hears A Who!, Jimmy Hayward, Steve Martino, USA 2008) basiert auch
Der Lorax auf einem Kinderbuch von Theodor Seuss Geisel, der unter seinem Pseudonym Dr. Seuss bekannt ist. Die Binnenerzählung des Einsiedlers teilt den Film in zwei Handlungsebenen, in denen jeweils die Gier nach Geld und Ansehen die Ausbeutung der Natur motiviert. Das Plädoyer für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde ist dabei keinesfalls subtil, sondern in aller Deutlichkeit ausgeführt und ausformuliert. Dies kommt einem ganz jungen Kinopublikum ebenso entgegen wie die bunten, teilweise jedoch sterilen
Animationsbilder, in denen sich mitunter kitschig gestaltete Tierchen tummeln.
Auch wenn das gleichnamige Kinderbuch von Dr. Seuss aus dem Jahr 1971 stammt, ist seine ökologische Thematik bis heute aktuell. Daher eignet sich der Film als Ausgangspunkt für ein Unterrichtsgespräch über die gesellschaftliche Relevanz des Themas und das Problemfeld Umweltschutz. Darüber hinaus kann ein Vergleich mit der literarischen Vorlage die unterschiedlichen Erzählweisen der Medien Film und Literatur in den Blick rücken. Dass die Kinderbuchvorlage mit vielen Illustrationen versehen ist, an denen sich die Adaption mitunter stark orientiert, eröffnet eine weitere Ebene für den intermedialen Vergleich. An die visuelle Analyse kann eine Gegenüberstellung verschiedener Animationsstile wie Zeichentrick, Knetanimation oder die Unterscheidung zwischen europäischer und asiatischer Ästhetik anschließen.
Autor/in: Christian Horn, 18.07.2012
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