In dem hübschen Zeichentrickfilm erzählt Richard Rich von dem kleinen Schwan Louie, der mit seinen Geschwistern in der kanadischen Wildnis aufwächst. Da er jedoch stumm ist, nicht so schön trompeten kann wie die anderen Jungschwäne, wird er zum Außenseiter. Durch die Freundschaft zu einem kleinen Menschenjungen lernt Louie zwar lesen und schreiben, doch seinen Artgenossen kann er sich immer noch nicht verständlich machen, denn die können wiederum das nicht. Damit er die schöne Schwänin Serena nicht an einen smarten Rivalen verliert, muss sich Louie etwas einfallen lassen. – Die geradlinig erzählte Fabel nach einem erfolgreichen Kinderbuch von E.B. White bietet kleinen wie großen Zuschauern harmlos-amüsante Unterhaltung. Der Appell zu Toleranz gegenüber Behinderten und Außenseitern wird unaufdringlich vermittelt, zumal die Botschaft mit viel Musik und etlichen Liedern nach Disney-Manier gefällig verpackt ist. Allerdings verbeugen sich die amerikanischen Filmemacher für den europäischen Geschmack gelegentlich doch zu tief vor der 'political correctness', etwa wenn es für Louies Erzeuger keine größere Sünde gibt, als eine finanzielle Schuld nicht bezahlen zu können. Dabei geht es um den Schaden, den der stumme Louie angerichtet hat, als er in einem Geschäft eine Trompete gestohlen hat, um sich wenigstens ansatzweise artikulieren zu können.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.06.2001