Der 80-jährige Ex-Preisboxer Harry trainiert nach einem Schlaganfall in Kanada tapfer sein Sprachvermögen, weil er noch nicht beim alten Eisen landen will. Um sich eine Zukunft außerhalb des gefürchteten Altersheims zu sichern, bricht er mit seinem geschiedenen Sohn Lance und seinem Enkel Michael zu einem Trip nach Nevada auf. Aus einem Versteck will er dort 13 Diamanten holen, die ihm einst ein Gangster für einen manipulierten Boxkampf zusteckte. – Vordergründig kommt die Kombination aus komödiantischem Road Movie und melancholischem Generationendrama als Hommage für den 84-jährigen Hollywood-Recken Kirk Douglas daher, der auf der Berlinale 2001 für sein Lebenswerk geehrt wurde. Der legendäre Schauspieler gibt der konventionellen Story eine tiefere dramatische Dimension, weil er selbst einen Schlaganfall erlitt und so seine eigene Behinderung heiter-ironisch thematisiert. Sorgen die Eskapaden des Dickschädels Harry und die skurrilen Figuren, denen das Trio unterwegs begegnet, für amüsante Abwechslung, so gelingt der Regie anhand der drei Generationen von Männern, die sich nach Reibungsverlusten zusammenraufen, eine gefühlvolle Studie über familiäre Beziehungsprobleme. Einen exzellenten Gegenpart findet Douglas in der gereiften Lauren Bacall, die als altersweise Bordellchefin noch immer zu faszinieren versteht.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.04.2001