Als Gewinner/innen der letzten Hungerspiele, einer Art Gladiatorenkampf der nahen Zukunft, absolvieren Katniss und Peeta auf Wunsch der Regierung eine "Tour der Sieger" durch die zwölf Distrikte des totalitär regierten Panem. Doch die Reise quer durchs Land verdeutlicht, dass Katniss mittlerweile zur Symbolfigur der Rebellen/innen avanciert ist – eine ernsthafte Bedrohung für den Präsidenten Snow. Um Katniss auszuschalten, ändert der Despot für die 75. Hungerspiele die Regeln: Nun müssen aus jedem Distrikt die Gewinner/innen der letzten Jahre gegeneinander in der Arena antreten. Katniss muss sich somit erneut dem grausamen Kampf um Leben und Tod stellen.
Wie bereits im Vorgänger steht die aus
Winter's Bone (Debra Granik, USA 2010) und Silver Linings (David O. Russell, USA 2012) bekannte Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence auch im Folgefilm von
Die Tribute von Panem - The Hunger Games als Identifikationsfigur im Mittelpunkt. Die Verfilmung des zweiten Bandes der international erfolgreichen Romantrilogie von Suzanne Collins betont die gesellschaftskritische Dimension des dystopischen Stoffs, der die Zuschauenden in eine grausame Zukunftswelt führt, allerdings stärker. Überraschende Effekte und eine dynamische Kameraführung verleihen den Arena-Szenen eine fiebrige Intensität. Zugleich verdeutlicht Regisseur Francis Lawrence (
I am Legend, USA 2007), dass Katniss Everdeen nicht mehr nur um ihr eigenes Überleben kämpft, sondern zur Schlüsselfigur der politischen Geschicke Panems aufsteigt. So gelingt ein thematisch interessanter, sehr unterhaltsamer und bisweilen epischer Fantasy-Blockbuster.
Für eine Filmanalyse in der Schule bietet sich ein Vergleich mit der Romanvorlage an. Wahrscheinlich kennen einige der Schüler/innen das Original bereits und können die Klasse in Arbeitsgruppen über Unterschiede zwischen Buch und Film informieren. Außerdem liefert die jugendgerechte Dystopie einen Anlass für einen Überblick über Themen und Motive dystopischer Werke. Die Frage, inwieweit Dystopien die gesellschaftliche Situation ihrer Entstehungszeit reflektieren, kann dabei im Zentrum stehen. Bei Catching Fire sind hier insbesondere die satirischen Elemente in Bezug auf die Medien ergiebig, die den kritischen Blick der Schüler/innen auf Scripted-Reality-Formate sowie auf mediale Manipulationsstrategien schärfen können. Denn bei den im ganzen Land übertragenen Spielen werden die Sympathien und Antipathien des Publikums gezielt gelenkt. Zuletzt können anhand des Films und seiner Protagonisten/innen Fragen der Moral erörtert werden.
Autor/in: Christian Horn, 20.11.2013
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