Im Himmel ist der Teufel los: Um den Vertrag mit der im Chaos versinkenden Menschheit aufzulösen, benötigt Gott die biblischen Tafeln mit den zehn Geboten. Dafür führen Erzengel Gabriel und ein himmlischer Adlatus drei Menschen in Liebe zusammen: den Astrophysiker Max, den Altphilologen Onno und die junge Musikerin Ada. Deren Sohn ist ausersehen, die Gesetzestafeln zu finden und zurückzubringen. – Jeroen Krabbé gelingt die Verfilmung von Harry Mulischs gleichnamigem, eigentlich unverfilmbaren Roman. Das Schicksal spielt eine große Rolle in dieser fantastischen Mischung aus Dreiecksgeschichte, Abenteuerfilm und Kulturgroteske. Die Menschheit mag zwar orientierungslos und verloren sein, aber sie ordnet sich nicht klaglos den himmlischen Mächten unter. Der Film ist eine unterhaltsame Reflexion über Glauben, Unglauben und Aberglauben, mal auf realistischer, mal auf Meta-Ebene, und mit wunderbaren Schauspielern wie Stephen Fry.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2002