Die Fischgründe sind leer, die Männer der kleinen Insel arbeitslos, zähneknirschend leben sie von der "Stütze", nur noch Postbeamtin, Bankdirektor und Wirt stehen in Lohn und Brot. In den Ehen kriselt es, wer es irgendwie noch schafft, zieht in die Stadt. Die Wende könnte der Bau einer Fabrik bringen. Aber der Unternehmer will nicht nur ein hohes Schmiergeld, sondern auch nur investieren, wenn sich ein Arzt auf dem Eiland niederlässt. Mit List und Tücke gewinnen die Dörfler einen jungen Mediziner und sichern damit die Zukunft ihres Ortes. – Jean-François Pouliots "ernsthafte" Komödie handelt vom Verlassensein, von Schande und Würde, macht gleichzeitig Mut, die Hoffnung nie aufzugeben. Der bittere Realismus von Montags in der Sonne weicht hier einer warmherzigen Märchenhaftigkeit mit Assoziationen an britische Humor-Tradition. Die ausgeklügelte Taktik, mit der die Insulaner den Doktor zu halten versuchen, wird zu einer Kette von Absurditäten und Schlitzohrigkeiten.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2004