Dieter Roth (1930-1998) gilt als Multitalent. Er arbeitete als Maler, Zeichner, Plastiker und Designer, schrieb Gedichte, komponierte Musik und machte Filme, verlegte Bücher, überraschte als Installationskünstler, Lehrer und Kurator eigener Ausstellungen. Der Film folgt seinen Spuren als Performationskünstler und Selbstdarsteller in eigenen Videos, durch Gespräche mit Freunden und künstlerischen Wegbegleitern, Menschen, die ihn liebten wie seine Lebensgefährtinnen und seine zwei Söhne. – In Edith Juds vielschichtigem Porträt begegnet uns ein Mann, der das Leben bis zu Neige auskostete. Die Stationen eines Künstlerlebens werden nicht abgehakt, sondern im Mittelpunkt steht die Dialektik von Zerstörung und Kreativität, die das Werk, aber auch die private Existenz des 1998 verstorbenen Roth bestimmten. Trotz "talking heads" eine unterhaltende und informative Film-Biografie, nach der man sich gerne intensiver mit dieser interessanten Persönlichkeit beschäftigen möchte.
Autor/in: Margret Köhler, 01.11.2003