Nicht ein Amerikaner wie im legendären Filmklassiker Ein Amerikaner in Paris , sondern gleich zwei Amerikanerinnen aus der Gegenwart erkunden das Leben und die Liebe an der Seine. Die gegensätzlichen Schwestern, die frisch angereiste Isabel und die schwangere, vom Ehemann verlassene Roxanne, schlagen sich eher schlecht als recht durchs Leben und versuchen, das libertinöse Leben in Old Europe zu genießen. Zu diesen beiden Figuren stößt noch eine amerikanische Literatin mit wilder Vergangenheit, die amüsiert die Eskapaden der beiden beobachtet. – Mit satirischen Untertönen inszeniert James Ivory das Unverständnis zwischen Europäern und Amerikanern, zwischen den sehr "sophisticated" Franzosen, ihren Familientraditionen und Wortplänkeleien und den sehr direkten Damen aus der neuen Welt, die schnell auf den Punkt kommen und sich mit schicken Hermès-Tüchern verwöhnen lassen. Die Doppelbödigkeit der Diane-Johnson-Vorlage wird jedoch nicht ausgeschöpft, die Geschichte plätschert oberflächlich dahin. Statt Komplexität dominiert Schlichtheit.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2004