Die 30-jährige Sandrine ist in der Großstadt beruflich erfolgreich und sie hat einen Freund, der sich sehr um sie bemüht. Dennoch ist sie unzufrieden und möchte ihr Leben komplett umkrempeln. Nach einem Schnellkurs in Landwirtschaft kauft sie einen Bauernhof in den französischen Voralpen, der im Sommer auch als Ferienlager für Familien und Kinder geplant ist. Die Sache hat allerdings einen Haken: Der Vorbesitzer, ein alter, eigensinniger Bauer, beharrt auf seinem Wohnrecht und macht der jungen Möchtegernbäuerin das Leben schwer. Sandrine muss um ihren Traum von Freiheit und Selbstständigkeit hart kämpfen. Und sie versucht, die Freundschaft des alten Mannes zu gewinnen. – Mit romantischer Aussteigermentalität vergangener Jahrzehnte hat Carions Geschichte über eine starke Frau, die vollkommen auf sich alleine gestellt ist, nur wenig zu tun. Sandrine weiß, worauf sie sich eingelassen hat und sie verfolgt ihren Weg mit ruhiger Selbstgewissheit und mit modernen Marketing- und Betriebsführungsmethoden. Gleichwohl ist sie auf die Solidarität und Mithilfe anderer mehr angewiesen, als sie es am Anfang wahr haben möchte. In ruhigen Einstellungen und vor grandioser Landschaft erzählt der in Frankreich zum Publikumshit gewordene Film eine postmoderne Emanzipationsgeschichte um alte und neue Rollenbilder, menschliche Grundwerte und persönliche Träume.
Autor/in: Holger Twele, 01.08.2002