Alltag auf dem Land: Ein alter Mann auf einer Bank genießt die Sonnenstrahlen, eine Frau pflückt Maiglöckchen, andere arbeiten in der Textilfabrik, einige Männer kegeln oder angeln, ein Mädchen betrachtet versonnen einen Marienkäfer, eine fürsorgliche Hausfrau mahlt dem zahnlosen Großvater Hühnchen zu Brei und bei einer Hochzeit wird groß gefeiert. Die Idylle trügt jedoch, denn es gibt eine Reihe von mysteriösen Todesfällen, die den einzigen Polizisten im Dorf, ein sanftes Mannsbild, ratlos machen. – In György Pálfys liebevollem Blick auf Land, Menschen und Natur verbinden sich Alltagsgeräusche zu einer Sinfonie. Sie ist die wahre Geschichte hinter den Bildern, die sich aus vielen Mini-Episoden zusammensetzt und aus kleinen Szenen, Gesten und Lauten besteht. Sukzessive entwickelt sich daraus ein Krimi. Bei der Aufnahme und Mischung des Tons ließ Pálfy sich einiges einfallen, so hört man im wahrsten Sinne des Wortes das Gras wachsen. Sein Film bereitet subversives Vergnügen und kommt ganz ohne Dialoge aus.
Autor/in: Margret Köhler, 01.04.2003