New York im Jahr 2095: In der Megalopolis wird eine junge Mutantin von einer Professorin als Versuchsobjekt ausgewählt. Sie lebt alleine in einer kleinen Wohnung und trifft in einer Bar den einstigen politischen Gefangenen Alcide Nikopol, der dreißig Jahre im Kosmos herumtrieb. Vom Gott Horus, der seine Unsterblichkeit verlieren soll und zeitweise in Nikopols Körper wohnt, ist Nikopol dazu ausersehen, ein Kind zu zeugen, um dadurch das Fortleben des Gottes zu garantieren. Gegen jegliche Vernunft entwickeln der Mensch und die Schöne, die blaue Tränen weint, ein tiefes Gefühl füreinander, das über reinen Sex hinausgeht. – Nach seinem Comic-Zyklus "Alexander Nikopol" entwirft Enki Bilal ein Science-Fiction-Märchen von außergewöhnlich visueller Kraft mit realen und virtuellen 3D-Figuren, die sich in einem faszinierenden, manchmal an Metropolis und Blade Runner erinnernden Universum bewegen. Im Mittelpunkt steht der Zusammenprall von Mutanten/innen, Göttern und Menschen und die philosophisch anmutende Reflexion darüber, was die Qualität eines Menschen überhaupt ausmacht. Diesen Film kann man nicht analytisch kategorisieren, sondern nur sinnlich erfahren.
Autor/in: Margret Köhler, 01.05.2005