Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges wird der von seinen Untergebenen verehrte Kapitän Mikhail Polenin von Kapitän Alexei Vostrikov ersetzt und muss in der militärischen Rangfolge unter jenem arbeiten. Der als Schinder verschriene Neue soll das Atom-U-Boot in die Gewässer vor der US-Küste zwischen Washington und New York führen. Gemeinsam ist den unterschiedlichen Männern nur die Liebe zur Kriegsmarine. Unterwegs droht wegen eines Defekts im Kühlsystem die Reaktorschmelze. Bei einer möglichen Katastrophe würden nicht nur automatisch die Raketen abgefeuert, eine Nuklearexplosion in der Nähe einer Nato-Basis könnte zum Auslöser des Dritten Weltkriegs führen. – Diese total misslungene Verfilmung einer wahren Geschichte aus dem Jahre 1961 strotzt nur so vor Klischees. Kathryn Bigelow zeigt drastisch, wie die Matrosen einer nach dem anderen geopfert werden und an atomarer Strahlung zugrunde gehen. Die holzschnittartige Zeichnung der Hauptfiguren lässt keine emotionale Nähe zu, Harrison Ford als Vostrikov irritiert durch eine wenig variantenreiche Mimik. Russische Überlebende der historischen Begebenheit protestierten gegen den plakativen Patriotismus des Films und die eindimensionale Darstellung der Charaktere.
Autor/in: Margret Köhler, 01.09.2002