Der junge Filmemacher Tobias wohnt mit seiner Freundin Ellen seit einem Jahr in Berlin. Seit einem Jahr hatte er keinen Kontakt mehr mit seinem in Hamburg verbliebenen Bruder Markus, einem Rockmusiker. Tobias fühlt sich von seinem Bruder und Ellen betrogen und vermutet, sie hatten hinter seinem Rücken ein Verhältnis. Als die Band von Markus auf Deutschlandtournee geht, entscheidet sich Tobias, einen Dokumentarfilm über seinen Bruder zu drehen. Er lädt Ellen mit auf diese Reise ein, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. – Lars Kraume erzählt die Geschichte einer fast dokumentarisch inszenierten Dreiecksbeziehung zwischen zwei ungleichen Brüdern, die in dieselbe Frau verliebt sind. Getragen von Florian Lukas, Jürgen Vogel und Heike Makatsch in ihren vielleicht bisher besten Rollen, entwirft Kraume virtuos und emotional mitreißend ein Familiendrama über die allgemeinen Irrungen und Wirrungen der Liebe hinaus. Er nutzt die inzwischen allzu oft nur manieristisch eingesetzte Handkamera dramaturgisch sinnvoll und wechselt geschickt zwischen den verschiedenen Erzählebenen, beispielsweise den Statements der Figuren in die Kamera und den Musikeinlagen der Bühnenauftritte von Markus und seiner Band.
Autor/in: Holger Twele, 01.10.2005