Krankenpfleger Greg Focker hat das Wochenende bei den Eltern seiner zukünftigen Braut Pam heil überstanden. Vor der geplanten Heirat steht allerdings noch eine weitaus härtere Bewährungsprobe an: Pams Vater Jack, ein egozentrischer ehemaliger CIA-Agent, möchte mit seiner nicht minder biederen Ehefrau zuvor noch Gregs Eltern kennen lernen. Gemeinsam mit seinen Schwiegereltern in spe, Pam und Jacks kleinem Enkelsohn Little Jack, macht sich Greg daher ausgerechnet in einem gepanzerten Bus der CIA auf den Weg ins ferne Florida zu den Fockers. Gregs Eltern sind als Althippies und äußerst humorvolle weltliche Juden das exakte Gegenteil der sehr auf Form und Etikette bedachten Eltern seiner Freundin. Über zahlreiche Peinlichkeiten und handfeste Auseinandersetzungen hinweg entdecken die beiden in Temperament und Charakter so ungleichen Familien am Ende doch noch einige Gemeinsamkeiten. – Die Fortsetzung der kultigen US-Komödie Mein Braut, ihre Eltern und ich (2000) ist keinesfalls ein fader Aufguss, sondern ein skurriles Highlight, in dem genussvoll unvereinbar scheinende Lebenseinstellungen im heutigen Amerika aufeinanderprallen. Dank einer erstklassigen Darstellerriege, glänzendem Drehbuch und solider Inszenierung werden selbst schlüpfrige Gags und haarsträubende Vorfälle zur ungetrübten Quelle der Unterhaltung. Zugleich bietet die rasante Komödie genügend Anknüpfungspunkte mit eigenen Erfahrungen zum universellen Thema Familie. Verschiedene Meinungen von der politischen Einstellung bis zur bestmöglichen Form der Kindererziehung werden ausgiebig "durchgefockert" und nicht zufällig wird das Baby Little Jack, das nur ein einziges, sehr sinnfälliges Wort zu sagen hat, zum heimlichen Star des Films. Insgesamt liefert er ein freches und tabuloses, aber auch sympathisches und uneingeschränktes Plädoyer für Toleranz und gegenseitiges Verständnis, zumindest in der Familie.
Autor/in: Holger Twele, 01.02.2005