Die zufällige Begegnung von vier Menschen im heutigen Mailand verändert das Leben jedes einzelnen auf positive Weise. Eine in ihrem Glauben fest verwurzelte, angehende Ordensschwester wird durch ein im Park ausgesetztes Baby, um das sie sich kümmert, in ihrem Entschluss verunsichert. Auf der Suche nach der jungen Mutter und ihren Beweggründen lernt sie den frustrierten und griesgrämigen Besitzer einer Wäscherei kennen, der glaubt, er könnte der Vater des Kindes sein. Als sie gemeinsam endlich die vermeintliche Rabenmutter finden, möchte diese gerade einen Polizisten heiraten, der von ihrem Geheimnis nichts wissen darf. – Nach Brot und Tulpen von Silvio Soldini erneut ein preisgekrönter und vom einheimischen Publikum geradezu geliebter Film aus Italien, der von tiefer Menschlichkeit und warmherzigem Humor gezeichnet ist, ohne in Sentimentalität und falsche Gefühle abzugleiten. Ein Film, der darauf vertraut, dass die schönsten Geschichten immer noch der Alltag schreibt und von Menschen erlebt werden, die eher unscheinbar und unauffällig wirken. Vorausgesetzt, Drehbuch und Inszenierung bringen diese Menschen, wie in diesem Fall, zum Leuchten und das Publikum zum Schmunzeln, Mitfühlen und ein bisschen auch zum Nachdenken.
Autor/in: Holger Twele, 01.12.2001