April Burns hat zum Erntedankfest ihre Familie aus der Provinz nach New York eingeladen. Ein harmonisches Treffen erwartet sich die junge Frau, die als schwarzes Schaf der Familie gilt, zwar nicht, gibt sich als unerfahrene Hausfrau aber dennoch Mühe mit einem Truthahnessen. Unerwartete Probleme treten auf, als der Herd nicht funktioniert. Während sie von Tür zu Tür geht und ihre Nachbarn bittet, ihr einen Ofen zur Verfügung zu stellen, lernt sie eine Reihe sonderbarer, aber auch liebenswürdiger Menschen kennen. Auch bei der auf dem Highway anreisenden Sippschaft ist die Hölle los. Mutter und Schwester lassen kein gutes Haar an April und erinnern sich an alles, was sie in ihrem Leben falsch gemacht hat. Als die Gruppe endlich ihr Ziel erreicht, ergreift sie gleich wieder die Flucht beim Anblick von Aprils schwarzem Freund. Davon enttäuscht lädt April alle neu gewonnenen Freunde/innen aus der Nachbarschaft zu sich ein. – Pieces of April ist eine Tragikomödie über typische Familienstrukturen und Zwistigkeiten, Nachbarschaftshilfe und Toleranz. Mit gutem Gespür für Situationskomik entwickelt Peter Hedges sein Familienstück jenseits üblicher Witze mit dramatischem Tiefgang. Er überzeugt sein Publikum davon, dass sich selbst über Jahre gewachsene Familienkonflikte mit gutem Willen lösen lassen. Am Beispiel von April und ihrer Mutter, die sich einen Ruck geben und noch rechtzeitig wieder annähern, bevor die Mutter an Brustkrebs stirbt, macht der Film auf sympathische Weise deutlich, dass es für eine Versöhnung nie zu spät ist. Zudem geht es Hedges um allgemeine Familienwerte wie gegenseitige Achtung, Ehrlichkeit und Zusammenhalt. Pieces of April will dazu ermuntern, an Angehörigen neben Fehlern und Schwächen auch positive Züge wahrzunehmen, eigene Verhaltensmuster zu hinterfragen und Hassgefühle zu überwinden.
Autor/in: Kirsten Liese, 01.02.2004