In der Tiefebene des Ganges treffen sich 2002 eine halbe Million Pilger, um zu beten, philosophische Debatten zu führen und beim Ritual der Herstellung des Sandmandalas dabei zu sein. Mönche malen das "Rad der Zeit". Zur Enttäuschung aller kann der Dalai Lama nicht die Zeremonien abhalten. Ein weiterer Pilgerort ist ein Berg im Westen Tibets, den Menschen umwandern, um dem "Sitz des Buddhas" die Ehre zu erweisen. Der Dalai Lama hält eine Kalachakra-Initiation, das wichtigste buddhistische Ritual, durch das die Gläubigen eine höhere Bewusstseinsstufe erreichen sollen, auf Einladung der buddhistischen Gemeinde Österreichs in Linz ab. – Werner Herzogs Dokumentarfilm gibt anhand dieser drei Ereignisse einen interessanten Einblick in Riten des Buddhismus, seine Traditionen und Weisheiten, eröffnet dem Betrachter eine fremde Welt. Dabei verzichtet er auf zu viele Erklärungen, lässt der Schaulust Raum, beeindruckt durch farbenprächtige Bilder. Die Kamera beobachtet nicht distanziert, sondern bewegt sich mitten im Geschehen.
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2003