Kurz vor ihrem 50. Geburtstag gerät die Karrierefrau Barbara in eine Identitätskrise. Nicht nur das Älterwerden und die routinierte Ehe sind ein Problem, sondern auch die plötzlich aufgetauchte Tochter Ilke, Spross der langjährigen Verbindung mit einem türkischen Teppichhändler, der bei der Trennung das Mädchen mitnahm. Die 20-Jährige fordert die Mutter heraus, Position ihr gegenüber einzunehmen und die lang unterdrückte Mutterliebe ihr gegenüber endlich zuzulassen. Als dann noch ein früherer Bekannter der Mutter auftaucht, läuft die geordnete Existenz aus dem Ruder. – Rudolf Thome bewegt sich wieder einmal im Milieu der Berliner Besserverdienenden mit schicker Altbauwohnung und Datsche, tippt einige Schwierigkeiten an wie Schuldfrage und Konfrontation mit der Vergangenheit, Mutter-Tochter-Beziehung, Selbstfindungsprozess, Frust über verpasste Chancen. Dabei gibt er sich merkwürdig unentschlossen, als fürchte er eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit den angerissenen Themen. Nur die Präsenz von Hannelore Elsner rettet das Psychodrama über die Runden.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2004