Dem wagemutigen Seefahrer und Piraten Sinbad, der schon alle sieben Weltmeere befahren hat, wird der Diebstahl des unersetzbaren, wertvollen "Buch des Friedens" vorgeworfen. Es bewahrt die Menschen vor Chaos und Zerstörung. Doch jemand anderes hat das Buch gestohlen, um das Böse auf der Welt siegen zu lassen. Allein Sinbads bester Freund aus früheren Zeiten, Prinz Proteus, glaubt an seine Unschuld und lässt sich statt Sinbad in den Kerker werfen, damit dieser das Buch zurückholen kann, bevor das Todesurteil vollstreckt wird. Sinbad denkt zunächst nicht daran, sich dieser Herausforderung zu stellen. Erst Marina, die Verlobte von Proteus, die sich als blinder Passagier an Bord geschlichen hatte, vermag ihn umzustimmen. Nach vielen gemeinsamen Abenteuern mit mächtigen Naturgewalten und Unheuern stehen sie schließlich der Chaos-Göttin Eris gegenüber. – Die vor über 1000 Jahren aus den "Geschichten aus 1001 Nacht" hervorgegangene Figur des Sinbad findet in dieser DreamWorks-Produktion um Jeffrey Katzenberg ( Shrek ) eine Re-Animierung aus dem Computer. Vor einem Hintergrund aus peppig modernisierten Versatzstücken der griechischen Mythologie erzählt der farbenfrohe, rasant geschnittene Zeichentrickfilm den immerwährenden Kampf des Menschen gegen das Böse und für das Gute. Er wird zuallererst in einem selbst ausgetragen. Gleichzeitig liefert er ein Plädoyer dafür, die eigenen Träume nie aus den Augen zu verlieren. In der Figur der Sinbad ebenbürtigen Marina wagt er sich schließlich an eine diskussionswerte Synthese aus alten und neuen Rollenbildern. Ein unterhaltsamer Film für die ganze Familie, der sogar aus der Ambivalenz menschlichen Verhaltens fast noch eine Tugend macht.
Autor/in: Holger Twele, 01.07.2003