Im Jahr 1949 gelingt dem deutschen Soldaten Clemens Forell die Flucht aus dem sibirischen Kriegsgefangenenlager Kap Deschnew. Drei Jahre ist er unterwegs, meistens zu Fuß, von der sibirischen Eiswüste bis nach Persien, ständig in der Furcht, von den kommunistischen Machthabern entdeckt zu werden und immer in der Hoffnung, das Unmögliche doch zu schaffen. Er legt dabei über 14.000 Kilometer zurück und besteht zahlreiche Abenteuer, bis er Weihnachten 1952 seine Familie endlich wiedersehen kann. – Die Erstverfilmung der wahren Geschichte des Clemens Forell nach dem Weltbestseller von Josef Martin Bauer als Fernsehmehrteiler war einst ein Straßenfeger – zu einer Zeit, als die tiefen Wunden des Krieges noch ganz frisch und die Erinnerung an die vielen tausend Kriegsgefangenen, die nie wieder zurückgekehrt sind, noch lebendig und in aller Bewusstsein waren. Die 158-minütige Neuverfilmung durch Hardy Martins gerät zum ansehnlichen Abenteuerfilm mit grandiosen Landschaftsaufnahmen, in denen sich vergleichsweise farblose Gestalten tummeln, die nicht wirklich betroffen machen. Die historische Authentizität des Stoffes wird damit eher zum Ballast, der klischeehafte Figuren produziert. Die innere Notwendigkeit, diese Geschichte für eine heutige Generation nachzuerzählen, wird leider nicht genügend deutlich, obwohl grundsätzliche Fragen nach Schuld, Sühne und Verantwortung keineswegs ausgespart bleiben.
Autor/in: Holger Twele, 01.12.2001