Der gut aussehende New Yorker Geschäftsmann und Millionenerbe David Aames hat bei Frauen leichtes Spiel. Seine aktuelle Flamme ist die verführerische Julie, die von ihm mehr erwartet als nur eine Affäre. Als ein Freund ihm eines Tages seine temperamentvolle Begleiterin Sofia vorstellt, verliebt sich Aames sofort in sie. Die eifersüchtige Julie verwickelt ihn jedoch in einen Autounfall, bei dem sie selbst stirbt und sein Gesicht völlig entstellt wird. Eine radikale Gesichtsoperation scheint Aames den Weg zurück in ein normales Leben zu ebnen, in dem seine Liebe zu Sofia eine Chance erhalten könnte. Doch mit einer Mordanklage schlägt sein Leben in einen Albtraum um. – Vor einigen Jahren drehte der junge spanische Regisseur Alejandro Amenabar, der inzwischen mit dem Gruselfilm The Others in Hollywood Erfolg hatte, den packenden Psycho-Thriller Abre los ojos/ Öffne die Augen , der nicht nur in seiner Heimat für volle Kinokassen sorgte. (Dieser Film startet als Wiederaufführung zeitgleich mit Vanilla Sky bei Helkon!) US-Star Tom Cruise erwarb damals sofort die Rechte und ließ nun von Cameron Crowe ein Remake drehen, in dem er selbst die Hauptrolle übernahm. Crowe beschränkte sich dabei darauf, die Handlung aus Madrid nach New York zu verlegen und den Schlussteil um eine Viertelstunde zu erweitern, filmte ansonsten aber das Original quasi szenengetreu nach. Amenabars Erzähltempo wird zuweilen unnötig verwässert, ja über weite Strecken wirkt Crowes Inszenierung seltsam prätentiös, gleichsam als hätte er keinen rechten Zugang zum Stoff gefunden. Ausgefeilter wirkt die Nebenhandlung um die Frage, ob Aames sich mit High-Tech-Mitteln hat einfrieren lassen und einen Großteil der Ereignisse nur geträumt hat. Doch die Dialoge wirken so kopfig, dass man sich fragt, ob die Regie den Zuschauern wirklich nicht zutraut, sich selbst einen Reim auf das raffinierte Vexierspiel zwischen Realität und Traum machen zu können.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.01.2002