Im Jahr 2018 steht die Menschheit vor ihrer Auslöschung durch außerirdische Kampfroboter. Die ausschließlich auf Zerstörung programmierten Terminatoren sind gesteuert vom anonym-gestaltlosen Computernetzwerk Skynet. Versprengte Widerstandsgruppen führen gegen sie einen schier aussichtslosen Kampf. Unterstützung bekommt ihr ideeller Anführer John Connor von einem rätselhaften Krieger. Der hingerichtete und als Maschinen-Mensch wieder hergestellte Marcus Wright wurde scheinbar aus der Vergangenheit geschickt, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Doch kann ihm Connor wirklich vertrauen?
Die komplizierten Hintergründe von
Terminator – Die Erlösung erschließen sich letztlich nur aus der Kenntnis der berühmten Science-Fiction-Saga um den erstmals 1984 aufgetretenen
Terminator (James Cameron, USA). Der vierte Teil der Reihe realisiert das in den früheren Filmen vorausgesagte Untergangsszenario: In der postapokalyptischen Alptraumlandschaft einer restlos vernichteten Zivilisation ist Gewalt das einzige Mittel des Überlebens. Entsprechend besteht der überwiegende Teil des rasant
montierten Action-Spektakels aus martialischen Kampfszenen mit Hubschraubern, Schnellfeuerwaffen und nackten Fäusten – eine brutale Materialschlacht mit überwältigenden
Spezialeffekten. Verloren geht dabei vor allem der originelle Humor der Vorgänger. Dieser resultierte aus dem Bemühen des von Arnold Schwarzenegger verkörperten "Ur-Terminators", sich wie ein Mensch zu benehmen („Hasta la vista, baby!“). In der Fortsetzung benehmen sich leider allzu oft Menschen wie Maschinen.
In der filmpädagogischen Arbeit wäre ein Vergleich zwischen den Vorgängern (USA 1984, 1991, 2003) und der bislang letzten Serienfolge (Sequel) sicherlich bereichernd. In der kritischen Auseinandersetzung mit dem Film lassen sich zudem Genre-Aspekte mit ethischen Themen verbinden. Fragen nach den Gefahren künstlicher Intelligenz gehören zum Standardrepertoire des Science-Fiction-Genres: Was unterscheidet den Menschen von der Maschine, wo befindet sich im Notfall der Ausschaltknopf? In einem ansonsten klaren Freund-Feind-Schema stellt der seelisch zerrissene Cyborg Marcus Wright einen Versuch dar, diese Ambivalenz der Terminator-Figur wiederzubeleben. Die gesellschaftlichen Implikationen des moralischen Dilemmas verschwinden jedoch hinter den lärmenden Bildern und bleiben letztlich ebenso auf die immanente Serienlogik beschränkt wie die leise Kritik an der Todesstrafe. Eine Bearbeitung im Unterricht müsste diese Punkte herausarbeiten.
Autor/in: Philipp Bühler, 03.06.2009
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