Der aus der Sprach- und Literaturwissenschaft stammende Begriff bezeichnet dort das Stilmittel der Auslassung von Wörtern oder Satzteilen, um die Wirkung des Gesagten zu erhöhen oder auf dessen Wichtigkeit hinzuweisen. Im Film bezeichnet er eine episodische Erzählweise mit vielen Auslassungen beziehungsweise einer gerafften Handlung, die der Aufmerksamkeitssteigerung dienen soll. Auch deswegen verlangen elliptische Erzählstrukturen den Zuschauenden häufig eine größere Interpretationsleistung ab. Die
Ellipse stellt im Film jedoch nicht nur ein erzählerisches Stilmittel dar. Sie spiegelt zugleich die Grundidee der
Montage und ist somit ein zentrales
dramaturgisches Element der Filmgestaltung.
Eine der bekanntesten Ellipsen in der Filmgeschichte stellt der Auftakt zu Stanley Kubricks legendärem
Science-Fiction-Film 2001: Odysee im Weltraum (
2001: A Space Odyssey, GB, USA, Frankreich 1968) dar: Der Aufnahme eines der ersten menschlichen Werkzeuge in der Urzeit – einem Knochen – folgt das Bild eines Raumschiffs, eines der neuesten technischen Errungenschaften der Menschheit. Tausende Jahre liegen dazwischen, doch zwischen den beiden Gegenständen stellt sich auch deswegen eine metaphorische Verbindung her, weil sie sich stark in der Form ähneln. Deshalb gilt die Montage dieser beiden Aufnahmen gleichzeitig als einer der berühmtesten Match-Cuts.
Steht im
Spielfilm üblicherweise die Geschichte weniger Protagonisten/-innen im Mittelpunkt, so werden in einem
Episodenfilm mehrere Handlungsstränge parallel erzählt. Diese können in sich abgeschlossen sein und aufeinander folgen. Sie können auch über die gesamte Laufzeit des Films
dramaturgisch ineinander übergehen, wenn sich beispielsweise die Wege unterschiedlicher Protagonisten/-innen kreuzen. Inhaltlich verbunden werden die einzelnen Episoden in der Regel durch ein gemeinsames übergreifendes Thema, ein Ereignis, eine
Requisite, einen
Schauplatz oder eine Rahmenhandlung.
Episodenfilme können von einem/-r
Regisseur/-in (wie etwa
Magnolia von Paul Thomas Anderson, USA 1999) oder von mehreren Regisseuren/-innen gedreht werden (wie etwa
Paris, je t’aime von Bruno Podalydès, Gurinder Chadha, Gus Van Sant u.a., Frankreich 2006). In letzterem Fall spricht man von einem Omnibusfilm.
Die erste
Einstellung eines Films oder einer
Sequenz, die als Teil der Exposition in den Handlungsort einführt. Der
Establishing Shot präsentiert meist in der
Totalen oder Halbtotalen den Schauplatz zum ersten Mal vollständig. Auf diese Weise wird ein Überblick über einen Raum, eine Landschaft bzw. eine Situation gegeben, bevor die nachfolgenden Einstellungen andere Perspektiven einnehmen und sich den handelnden Personen nähern. Der Establishing Shot kann allein durch die Anordnung der Personen und Objekte im Raum bereits die Konflikte der Handlung andeuten.
Einführung und Schilderung der Ausgangssituation eines Films: Die
Exposition ist ein wichtiger Bestandteil der filmischen
Dramaturgie. Ähnlich der Literatur führt sie in Grundstimmung, Handlungsort, -zeit und -situation ein, stellt die Hauptfiguren vor und gibt unter Umständen schon erste Hinweise auf den Ausgang der Handlung.
Die gängigste Form ist die deduktive Exposition, die an das Geschehen heranführt (zum Beispiel: Stadt, Haus, Protagonist/-in) und klassischerweise mit einem
Establishing Shot beginnt. Die induktive Exposition beginnt in der Nahbetrachtung von Figuren oder Ereignissen und gibt allgemeine Informationen erst später.
Der filmische
Expressionismus war die herausragende Stilrichtung des frühen Weimarer Kinos. Nach dem
Stummfilmklassiker Das Cabinet des Dr. Caligari (1919) wurden seine Merkmale – schroffe
Kulissen, der harte Kontrast von
Licht und Schatten und theatralisch überzogenes
Schauspiel – auch als "Caligarismus" bezeichnet. Die inneren Angstzustände und romantischen Sehnsüchte einer vom Ersten Weltkrieg und Inflation verunsicherten Gesellschaft fanden darin ihren Ausdruck. In radikaler Abgrenzung zum Realismus ging es den Filmschaffenden zugleich um die Etablierung des jungen Mediums als eigenständige Kunstform – wie schon zuvor auch in der Bildenden Kunst und in der Literatur.
Der weltweit beachtete Formwille klassischer Beispiele wie Paul Wegeners
Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) oder Friedrich Wilhelm Murnaus Vampirfilm
Nosferatu (1922) – die berühmten "Dämonen der Leinwand" – wurde später prägend für
Horrorfilm und
Film noir. In seiner Heimat wich der "deutsche Expressionismus" ab Mitte der 1920er-Jahre der Neuen Sachlichkeit.
Wie
Science-Fiction- und
Horrorfilme zählen
Fantasyfilme zum
Genre des Fantastischen Films. Fantasy-Geschichten überschreiten bewusst die Grenzen des Alltäglichen und real Möglichen. Sie spielen in oder verweisen auf Alternativwelten, die in der klassischen Form mittelalterlich geprägt sind, und greifen auf okkulte Themen wie Magie oder auf aus Sagen, Mythen und Märchen bekannte Fabel- und Geisterwesen zurück.
Eine bedeutende Rolle in diesem Genre spielen
Spezialeffekte, um fantastische Elemente glaubhaft zu veranschaulichen. Die Fortschritte der
digitalen Tricktechnik und der Erfolg der Verfilmungen von J.R.R. Tolkiens
Der Herr der Ringe durch Peter Jackson (
The Lord of the Rings, USA, NZ 2001-2003) sowie J.K. Rowlings
Harry Potter-Serie durch Chris Kolumbus, Alfonso Cuarón, Mike Newell und David Yates (GB 2001-2011) verhalfen dem Genre nach einem langen Nischendasein Anfang der 2000er-Jahre zu einer neuen Blüte.
Bei der Gestaltung eines Films spielt die Verwendung von Farben eine große Rolle. Sie charakterisieren
Schauplätze, Personen oder Handlungen und grenzen sie voneinander ab. Signalfarben lenken im Allgemeinen die Aufmerksamkeit. Fahle, triste Farben senken die Stimmung. Die Wahl der Lichtfarbe entscheidet außerdem, ob die Farben kalt oder warm wirken. Allerdings sind Farbwirkungen stets auch subjektiv, kultur- und kontextabhängig.
Farbwirkungen können sowohl über die
Beleuchtung und die Verwendung von
Farbfiltern wie über
Requisiten (Gegenstände,
Bekleidung) und Bearbeitungen des Filmmaterials in der
Postproduktionsphase erzeugt werden.
Zu Zeiten des
Stummfilms und generell des Schwarz-Weiß-Films war beispielsweise die Einfärbung des Films, die sogenannte Viragierung oder Tonung, eine beliebte Alternative zur kostenintensiveren Nachkolorierung.
Oft versucht die
Farbgestaltung in Verbindung mit der Lichtgestaltung die natürlichen Verhältnisse nachzuahmen. Eine ausgeklügelte Farbdramaturgie kann aber auch ein auffälliges Stilmittel darstellen. Kriminalfilme und Sozialdramen arbeiten beispielsweise häufig mit farblich entsättigten Bildern, um eine freudlose, kalte Grundstimmung zu erzeugen. Auch die Betonung einzelner Farben verfolgt eine bestimmte Absicht. Als Leitfarbe(n) erfüllen sie eine symbolische Funktion. Oft korrespondiert diese mit den traditionellen Bedeutungen von Farben in den bildenden Künsten. Rot steht zum Beispiel häufig für Gefahr oder Liebe, Weiß für Unschuld.
In
Trommelbauch (Dik Trom, Arne Tonen, NL 2011) zieht die genussfreudige Familie Trommel in die Stadt Dünnhaften, wo der Alltag von Kalorienzählen und Sport geprägt ist. Die unterschiedliche Lebenseinstellung wird durch die Farbgebung betont: Während Familie Trommel auffallend bunte Kleidung trägt, bestimmen in Dünnhaften blasse Farbtöne das Aussehen der Stadt und ihrer Bewohner/-innen. Der Film
Wintertochter (DE, PL 2011) begleitet ein Mädchen und eine ältere Frau auf eine Reise in die deutsch-polnische Geschichte. Regisseur Johannes Schmid spiegelt die Erinnerung an traumatische Lebenserfahrungen auch mit entsättigten Farben wider: Die blau-grauen Winterwelten erinnern fast an Schwarz-Weiß-Filme und lassen die Grenzen zwischen Heute und Damals verschwimmen.
Der Begriff
Film noir (wörtlich: "schwarzer Film"; im Deutschen hingegen meist als "Schwarze Serie" bezeichnet) wurde von französischen Filmkritikern geprägt, die damit eine Reihe betont düsterer und pessimistischer US-amerikanischer Krimis und
Thriller aus den 1940er- und 1950er-Jahren beschrieben. Die Filme der sogenannten Schwarzen Serie Hollywoods vermitteln ein pessimistisches, zynisches Weltbild. Krieg und Bankenkrach hatten auch in den USA für eine individuelle und kollektive Identitätskrise gesorgt, die viele Filmschaffende aufgriffen, ebenso wie später die Folgen politischer Instabilität während der McCarthy-Ära.
Kennzeichnend für diese Filme sind die am deutschen
Expressionismus angelehnten harten Hell-Dunkel-Kontraste, die minimalistische
Beleuchtung sowie lange Schatten, während die Geschichten von wortkargen, fehlbaren Antihelden getragen werden. Dabei kommen dem urbanen Lebensraum und der Rolle der Frau eine besondere Bedeutung zu. Abgebrühten desillusionierten männlichen Figuren stehen ebenso verführerische wie selbstbewusst-gefährliche "femme fatales" gegenüber. In dieser misogynen Haltung spiegelt sich auch die Angst der Männer nach dem Zweiten Weltkrieg vor einem Machtverlust innerhalb von Beziehungen.
Nach einer strengen Definition zählen nur zehn Filme, die zwischen 1941 (
Die Spur des Falken,
The Maltese Falcon, John Huston, USA 1941) und 1958 (
Im Zeichen des Bösen,
Touch of Evil, Orson Welles, USA 1958) entstanden sind, zum Film noir. Heutzutage wird der Begriff umfassender verwendet und bezieht sich auf jegliche Filme, die auf typische Figuren oder Inszenierungsmerkmale der Schwarzen Serie zurückgreifen. Strittig ist dabei in der Filmwissenschaft, ob es sich bei Film noir um eine
Genre-Beschreibung oder lediglich um einen Stil handelt.
Analoges Filmmaterial wird in verschiedenen
Formaten hergestellt, die sich im Wesentlichen in der Filmbreite unterscheiden. Filme mit einer Breite von 35 Millimetern sind seit den Filmpionieren Thomas Edison sowie Auguste und Louis Lumière das gängigste analoge Format für professionelle Produktionen. Im Laufe der Filmgeschichte wurden weitere Formate entwickelt, einige waren langfristig von Bedeutung: zum einen Schmalfilme (9,5mm, ab 1921;
16mm, ab 1923;
8mm, ab 1932) für den Amateurmarkt sowie als günstige Alternative im
Dokumentar- oder Independentfilm; zum anderen Großfilmformate (65mm bzw. 70mm) für High-Budget-Produktionen.
Größere Filmformate können mehr Bildinformationen aufzeichnen. Für die Projektion wird meist auch die Tonspur auf dem Film abgebildet (Lichttonverfahren). Neben der Filmbreite gehört zum Filmformat eine festgelegte Bildfrequenz (meist 24 oder 25 Einzelbilder pro Sekunde) und das
Seitenverhältnis. Mit der
Digitalisierung hat sich die Filmtechnik gewandelt: Mittlerweile werden auch Kino-Produktionen weitgehend mit Digitalkameras realisiert. Aufnahmen in 2k- oder 4k-Auflösung sind bezüglich der Menge an Bildinformationen mit 35mm- oder 70mm-Film vergleichbar.
Das Filmerlebnis wird wesentlich von der
Filmmusik beeinflusst. Sie kann Stimmungen untermalen (Illustration), verdeutlichen (Polarisierung) oder im krassen Gegensatz zu den Bildern stehen (Kontrapunkt). Eine extreme Form der Illustration ist die Pointierung (auch: Mickeymousing), die nur kurze Momente der Handlung mit passenden musikalischen Signalen unterlegt. Musik kann Emotionalität und dramatische
Spannung erzeugen, manchmal gar die Verständlichkeit einer Filmhandlung erhöhen. Bei Szenenwechseln,
Ellipsen,
Parallelmontagen oder
Montagesequenzen fungiert die Musik auch als akustische Klammer, in dem sie die Übergänge und Szenenfolgen als zusammengehörig definiert.
Man unterscheidet zwei Formen der Filmmusik:
- Realmusik, On-Musik oder Source-Musik: Die Musik ist Teil der filmischen Realität und hat eine Quelle (Source) in der Handlung (diegetische Musik). Das heißt, die Figuren im Film können die Musik hören.
- Off-Musik oder Score-Musik: Dabei handelt es sich um eigens für den Film komponierte oder zusammengestellte Musik, die nicht Teil der Filmhandlung ist und nur vom Kinopublikum wahrgenommen wird (nicht-diegetische Musik).
Der Begriff
Filmproduktion bezeichnet die Herstellung eines Films in allen dafür notwendigen Arbeitsschritten. Üblicherweise umfasst dies die Phasen Projektentwicklung, Vorproduktion (preproduction), Produktion (production),
Postproduktion (postproduction) sowie Verwertung. In leitender Verantwortung dafür sind Produzent/-innen oder Producer.
Der Prozess der Projektentwicklung nimmt oft Jahre in Anspruch: Dazu gehören Entwicklung und Präsentation der Filmidee (pitching), Beantragung von Fördermitteln, Suche nach Investoren/-innen oder Co-Produzenten/-innen, Rechte-Ankauf (z.B. bei Literatur-
Adaptionen) und Arbeit am
Drehbuch.
Zur Vorproduktion gehören u.a. Casting, Crew-Besetzung,
Location-Recherche, Bühnenbau und Produktionslogistik. Die Produktion im engeren Sinne meint die Dreharbeiten (principal shooting) eines Films, die bei einem Kinofilm meist einige Monate dauern. Die Postproduktion umfasst
Montage, Nachbearbeitung von Bild und
Ton sowie
visuelle Effekte (vor allem
CGI); mittlerweile überschneidet sich dies oft mit den vorherigen Phasen. In der letzten Phase wird der fertiggestellte Film beworben und werden seine Nutzungsrechte für die Kino-, TV-, DVD/Blu-Ray- oder Streaming-Veröffentlichung verkauft (→
Distribution).
Filter sind optische Bauteile, die am Kameraobjektiv befestigt werden, um den Lichteinfall qualitativ und quantitativ zu beeinflussen. Die Filter aus Glas, Kunststoff oder Metall werden entweder verschraubt (Schraubfilter) oder in einen Adapter vor dem Objektiv hineingesteckt (Steckfilter). Es gibt unterschiedliche Arten von Filtern: Neutralfilter, Polarisationsfilter und UV-Filter sollen unerwünschte Bildeindrücke wie extreme Helligkeit, Spiegelungen und Flirren verringern. Starfilter (Sterneffekt-Filter) oder Weichzeichner (Nebelfilter, Diffusionsfilter) erzeugen hingegen sichtbare Effekte mit dem einfallenden Licht.
Farbfilter verändern die
Farbgebung der Bilder. Bei analogen Filmaufnahmen sind Filter von großer Bedeutung, bei der Arbeit mit
digitaler Technik werden Filtereffekte mittlerweile oft mit moderner
Postproduktionssoftware erzeugt. Darüber hinaus sind Filter für die
Stereoskopie relevant: Die vom Kinopublikum getragenen "3D-Brillen" sind mit einem Filter versetzt, der dem linken und dem rechten Auge jeweils einen anderen Bildeindruck verschafft, um die räumliche Wirkung zu erzeugen.
In seiner ursprünglichen Bedeutung als "Archivmaterial" ist
Found Footage (dt.: gefundenes Filmmaterial) seit jeher Bestandteil von Experimental-,
Dokumentar- und Essayfilmen. Vor allem in letzteren kann dieses fremde, aber authentische Material aus Homevideos, Amateurfilmen,
Spiel- oder anderen Dokumentarfilmen etc. auch in andere Sinnzusammenhänge gebracht werden.
Eine radikale Bedeutungsverschiebung erfuhr der Begriff durch den
Horrorfilm Blair Witch Project (USA 1999) und zahlreiche Nachahmer: Angeblich von den Charakteren selbst gedrehte und später gefundene, in Wirklichkeit von den Filmemachern "gefakete" Aufnahmen erwecken den Anschein besonderer Authentizität. Im Horror- und
Science-Fiction-
Genre dient dieses bewusst amateurhaft inszenierte Material gerne als vermeintliches "letztes Lebenszeichen" vermisster Personen oder einer untergegangenen Zivilisation. Auch die komische Anwendung der Methode in Mockumentarys und Pseudo-Dokumentationen machte diese so populär, dass man bald von einem "Found-Footage-Genre" sprechen konnte.
Als Reaktion auf die sprunghafte Verbreitung digitaler Aufnahme- und Speichermedien (Handykamera, Überwachungskamera etc.) findet sich inszeniertes Found Footage jedoch längst auch in
dramatischen Formaten, etwa zur Aufklärung von Verbrechen im Kriminalfilm. In der Filmwissenschaft stößt die Ausdehnung des ursprünglichen Begriffs auf solche "Fake-Formate" auf Ablehnung.
Im US-amerikanischen Wirtschaftswesen regelt das "Franchising" (deutsch: Lizenzvergabe) das Nutzungsrecht an einer Marke unter Beibehaltung des Namens, etwa einer Restaurantkette. Im Kontext der Medienindustrie hat sich daraus ein Geschäftskonzept zur Multiplizierung von Gewinnen entwickelt. Das geistige Eigentum an Namen, Figuren und Storys einer Filmreihe wird lizensiert (also unter Gewinnbeteiligung) freigegeben, vor allem für sogenannte Merchandising-Produkte wie Bücher, Spielfiguren, T-Shirts und andere Produkte. Pionier dieser Entwicklung war der Produzent George Lucas mit seiner Filmreihe
Star Wars. Im weiteren Sinne bezeichnet Franchise heute "Serienuniversen", in denen etablierte und neue Figuren in beliebig vielen Filmen, Büchern, Computerspielen, Nachfolgeserien,
Fortsetzungen,
Remakes oder
Spin-offs zusammengeführt werden.
Die früher als Urheber genannten Schöpfer/-innen eines Filmkunstwerks, darunter Filmemacher/-innen und
Schauspieler/-innen, sind darin jederzeit ersetzbar. Das Verwertungsrecht hingegen obliegt allein dem Franchise-Unternehmen, etwa der Firma Marvel Comics mit ihren Lizenzprodukten
Spider-Man oder
X-Men. Neben der finanziellen Absicherung risikoreicher Produktionen im
Blockbuster-Bereich dient das
Franchising vor allem dem Wiedererkennungswert der jeweiligen Marke.
Eine
Filmgattung bezeichnet eine größere Kategorie von Filmen, die nach formalen Aspekten von anderen Filmen unterschieden werden. Die Kategorisierung von Werken ist lose angelehnt an das Gattungssystem der Literatur.
Spielfilme,
Dokumentarfilme und
Animationsfilme bilden die drei größten Filmgattungen, die sich durch Ästhetik und Produktionsweise voneinander abgrenzen lassen. Darüber hinaus können
Kurzfilme, Experimentalfilme, Nachrichtenfilme, Lehrfilme sowie Werbe- und
Propagandafilme als eigene Gattungen gelten.
Abweichend davon sind
Filmgenres (überwiegend im Spielfilm) untergeordnete Kategorien, die sich an Kriterien wie
Dramaturgie, Erzählmuster, Bildmotive oder Handlungszeiträume orientieren. Schematische Zuschreibungen für Filme gibt es seit den 1910er-Jahren und sie spielen bis heute in der
Distribution, im Marketing und nicht zuletzt in der Rezeption von Filmen eine wichtige Rolle. In der Produktionspraxis brechen Filmschaffende die Kategorien jedoch regelmäßig auf, die Grenzen zwischen den Gattungen sind fließend. Dies zeigt sich an Mischformen wie Doku-Fiction oder animierten Dokumentarfilmen.