Im Film oder auf der Bühne verkörpern Schauspieler/-innen eine Figur, unterstützt von
Kostüm und
Maske, wobei beim Film, der mit
Nah- und Großaufnahmen arbeitet, ein subtileres Spiel gefordert ist.
Die Rolle wird zuvor in Proben mit der
Regie erarbeitet oder improvisiert. Zur Schauspieltechnik haben sich verschiedene Theorien entwickelt. Das vorherrschende "identifikatorische"
Schauspiel fordert die naturalistische Einfühlung in die Rolle, um diese glaubwürdig auszufüllen. Besonders bekannt wurde das nach dem russischen Methodiker Konstantin Stanislawski an Lee Strasbergs New Yorker Actors Studio entwickelte "Method Acting", das auf der Einfühlung in die Lebenswirklichkeit der Figur unter genauer Selbstbeobachtung und Aktivierung eigener Erinnerungen beruht.
Demgegenüber verlangen Theorien, u.a. Bertolt Brechts ("episches Theater"), nach reflektierender "Distanz" zur Rolle. Das Schauspiel soll sich auf den präsentierenden Vortrag beschränken und damit kenntlich machen, ähnlich wie in den Anfängen des antiken griechischen Theaters. Besondere Authentizität vermitteln wiederum oft Laienschauspieler/-innen. Eine kommerziell einträgliche Mischform der Schauspieltypen erzeugte das vor allem von Hollywood entwickelte Starsystem, das beliebte Darsteller/-innen von vornherein mit einem bestimmten Rollentypus identifiziert.
Eine Folge von
Einstellungen, in denen jeweils eine Person aus der Perspektive der anderen gezeigt wird, bezeichnet man als
Schuss-Gegenschuss-Technik. Der Grad der Subjektivität wird dadurch bestimmt, ob die andere Person angeschnitten von hinten mit im Bild zu sehen ist, oder die Kamera ganz die
subjektive Perspektive des jeweiligen Gegenübers einnimmt. Dabei bewegt sich die Kamera normalerweise auf der Handlungsachse. Wird letztere missachtet, kann der Eindruck entstehen, die Personen würden einander nicht ansehen ("Achsensprung").
Science-Fiction-Filme zählen neben
Horror- und
Fantasyfilmen zum
Genre des Fantastischen Films und spielen entweder in der nahen oder fernen Zukunft. Indem sie mit Hilfe eines futuristischen Settings gesellschaftliche, politische und vor allem wissenschaftlich-technologische Entwicklungen der Gegenwart fortspinnen, überhöhen und zuspitzen und so zur Diskussion stellen können, haben Science-Fiction-Filme traditionell auch ein großes kritisches Potenzial.
Wie Fantasyfilme werden auch Science-Fiction-Filme maßgeblich durch den Einsatz von
Spezialeffekten geprägt. Was die Erzählung betrifft vermischen sich dabei häufig typische Science-Fiction-Motive mit Merkmalen des Horror- oder Actionfilms.
Vor allem aus dem düsteren
Setting und der Gegenüberstellung von Mensch und Maschine entwickelt der Science-Fiction-Film
Blade Runner (Ridley Scott, USA 1982), der im Los Angeles des Jahres 2019 spielt, zahlreiche ethisch-philosophische Themen. So werden nicht nur die Lebensbedingungen auf einer verschmutzten Erde angerissen sondern auch deren soziale Folgen. Doch in den Mittelpunkt rückt vor allem die Frage, was einen Menschen auszeichnet, was Menschlichkeit bedeuten kann und welche Rolle Individualität spielt.
Der aus dem Baseballsport stammende Begriff "screwball" (deutsch: angeschnittener Ball) bezeichnet eine vor allem im US-Kino der 1930er- und 40er-Jahre populäre Form der
Komödie, die sich durch betont schnelle Dialoge und turbulente
Plot-Verwicklungen auszeichnet. Gelegentlich werden diese Merkmale auch mit
Slapstick-Elementen kombiniert.
Humoristisches Hauptthema war (und ist) der "Geschlechterkampf" zwischen (meist wohlhabenden) Männern und Frauen vor dem Hintergrund weiblicher Emanzipation. Bekannte
Screwball-Komödien wie
Leoparden küsst man nicht (
Bringing Up Baby, Howard Hawks, USA 1938) oder
Die Falschspielerin (
The Lady Eve, Preston Sturges, USA 1941) zeichnen sich deshalb oft durch doppelbödige erotische Anspielungen aus und entgingen so den moralisch strikten Zensurvorgaben des
Production Code, der ab 1934 umfassend in Hollywood durchgesetzt wurde.
Zu den bekanntesten
Schauspielerinnen und Schauspielern der klassischen Phase zählen Katharine Hepburn, Claudette Colbert, Myrna Loy, William Powell, Clark Gable und Cary Grant. Jüngere Beispiele des Sub-
Genres reichen von der Hommage und Parodie auf die Vorbilder (etwa
Hail, Caesar!, Joel Coen, Ethan Coen, USA 2016) bis hin zu internationalen Produktionen.
Als
Sequel wird die Fortsetzung eines Films bezeichnet. In der Regel sind nicht künstlerische, sondern kommerzielle Interessen ausschlaggebend für die Produktion einer Fortsetzung. Diese muss nicht nahtlos an die Handlung des ersten Teils anschließen, greift aber Figuren aus diesem auf und bezieht sich auf Ereignisse aus diesem.
Gegenwärtig lässt sich bei Großproduktionen der Trend beobachten, zusätzliche Handlungsstränge bewusst nur anzureißen, um diese im Falle eines Erfolgs in einem Sequel wieder aufnehmen und auf die eingeführte Marke zurückgreifen zu können. Seit
Zurück in die Zukunft II + III (Back to the Future, Robert Zemeckis, USA 1989/1990) werden zudem oft mehrere Sequels gleichzeitig geplant und gedreht.
Unter einer
Sequenz versteht man eine Gruppe aufeinanderfolgender
Einstellungen, die grafisch, räumlich, zeitlich, thematisch und/oder szenisch zusammengehören. Sie bilden eine Sinneinheit.
Eine Sequenz stellt eine in sich abgeschlossene Phase im Film dar, die meist durch eine Markierung begrenzt wird (beispielsweise durch
Auf- oder Abblenden, einen
Establishing Shot,
Filmmusik,
Inserts usw.).
Während eine
Szene im Film eine Handlungseinheit beschreibt, die meist nur an einem Ort und in einer Zeit spielt, kann eine Sequenz an unterschiedlichen
Schauplätzen spielen und Zeitsprünge beinhalten, das heißt aus mehreren Szenen bestehen. Sie kann auch aus nur einer einzigen Einstellung bestehen. In diesem Fall spricht man von einer
Plansequenz.
Diese Nebenfigur steht den Hauptfiguren als Komplize/-in, Freund/-in oder Partner/-in durch ihre Treue zur Seite. Sie besitzt oft entgegengesetzte Eigenschaften, durch die sie die Stärken und Schwächen der Hauptfigur betont und/oder komplettiert. Meist dienen
Sidekicks der komischen Auflockerung spannender
Szenen. Sie sind oft überzeichnet und geraten in blamable Situationen.
Vor allem in
Komödien spielt die Figur des Sidekicks eine große Rolle bei der Erzeugung von Komik, aber auch in anderen
Filmgenres, in denen es um Partnerschaften jeglicher Form in Verbindung mit Komik geht (beispielsweise Buddy Movies, Highschool-Filme, Polizei- oder Detektivfilme).
Der
Slapstick war das bevorzugte Mittel der
Stummfilm-Komödie, etwa in den Filmen von Charlie Chaplin (
Goldrausch,
The Gold Rush, USA 1925), Buster Keaton (
Der General,
The General, USA 1926), Harold Lloyd oder Laurel und Hardy (
Der beleidigte Bläser,
You're Darn Tootin', USA 1928). Ihre körperbetonte, wortlose Situationskomik wurde schon früh mit dem Begriff Slapstick bezeichnet nach der aus der italienischen Commedia dell’arte bekannten Pritsche des Narren.
Im Ausrutschen auf Bananenschalen oder dem Werfen von Sahnetorten entwickelten die Stummfilm-Komiker/-innen eine bewundernswerte Virtuosität, deren perfekte
Inszenierung Rhythmik,
Montage und
Kameraführung die gesamte Filmkunst entscheidend beeinflusste.
Spätere wichtige Vertreter des Slapstick waren Louis de Funès, Mel Brooks, Peter Sellers, die britische Komikertruppe Monty Python oder die Farrelly-Brüder. Mit der Entwicklung des Tonfilms ab 1927 gewannen ausgeklügelte Wortgefechte als Element der Film-Komik an Bedeutung (vergleiche
Screwball-Komödie). Neben dem prägnanten Wortwitz der frühen Tonfilmkomödie gehören Slapstick-Einlagen jedoch bis heute zum festen Repertoire des
Genres.
Der Sammelbegriff bezeichnet verschiedene Arten von Filmtricks (engl.: Special Effects, auch SFX abgekürzt), mit deren Hilfe Bilder realisiert werden, die sonst wegen zu hoher Kosten oder des Verletzungsrisikos für die Mitwirkenden nicht möglich wären. Manche Tricks erlauben es zudem, die filmische Handlung so zu gestalten, wie sie sich in der Realität niemals abspielen könnte.
Spezialeffekte werden direkt am
Drehort erzeugt und gefilmt:
- entweder durch einen Eingriff in das Geschehen vor der Kamera (z.B. Feuer, Explosionen, künstlicher Nebel, Schusswechsel, Modellaufnahmen) oder
- durch film- bzw. computertechnische Effekte (z.B. Mehrfachbelichtungen, Stopptrick).
Spezialeffekte werden oft in Zusammenarbeit mit Stunttechnik und
Maske ausgeführt. Im Zuge der Digitalisierung werden klassische Spezialeffekte zunehmend in der
Postproduktionsphase am Computer erzeugt und werden somit zu
visuellen Effekten.
Spielfilme erzählen rein fiktionale Geschichten oder beruhen auf realen Ereignissen, die jedoch fiktionalisiert werden. Meist stellen reale
Schauspieler/-innen basierend auf einem
Drehbuch in strukturiert inszenierten
Szenen Handlungen dar.
Im konventionellen Spielfilm wird die Erzählung oft linear zusammenhängend montiert, folgt einer Aktstruktur sowie den Prinzipien von Ursache und Wirkung und schafft beispielsweise durch "unsichtbaren Schnitt" eine in sich geschlossene, glaubwürdige Filmwelt. Experimentellere Spielfilme brechen häufig bewusst mit diesen Prinzipien. Als
Gattungsbegriff bildet der Spielfilm einen Großbereich neben
Dokumentarfilm, Experimentalfilm oder
Animationsfilm, wobei hierbei auch Mischformen möglich sind.
Viele Spielfilme lassen sich unterschiedlichen
Genres wie etwa Actionfilm,
Drama,
Komödie, oder
Western zuordnen. Spielfilme werden für das Kino, Fernsehspiele für das TV und zunehmend auch für Streaminganbieter produziert. In den letzten Jahren wurde der Fokus in der
Filmproduktion vor allem auf Spielfilmserien gelegt, die in Länge und Erzählstruktur von klassischen Spielfilmen deutlich abweichen.
Der Begriff (vom Englischen "to spin-off": herausdrehen) stammt aus der US-Unterhaltungsbranche. Gemeint ist der Ableger eines bekannten
Spielfilm- oder Serienwerks, unter Weiterverwendung daraus bekannter Figuren und Erzählelemente. Im klassischen Fall bekommt eine besonders beliebte Figur einer Fernsehserie ihre eigene Serie. Die Erfolgserwartung gründet also auf deren Popularität. Ein Beispiel sit etwa die Dramaserie
Better Call Saul (seit 2015) um einen moralisch zweifelhaften Anwalt, die sich aus der Erfolgsserie
Breaking Bad (2008-2013) entwickelte. Im Kino gelang den Machern der
Animationsfilm-Reihe
Ich, einfach unverbesserlich mit
Minions ein
Spin-off, das das Einspielergebnis des Originalfilms sogar überbieten konnte.
Die Besetzung der Hauptrollen mit denselben Darstellerinnen und Darstellern ist für den kommerziellen Erfolg nicht unbedingt erforderlich, steigert aber den Wiedererkennungseffekt. Da Spin-offs meist auf inhaltliche Kontinuität verzichten und die Erzählperspektive wechseln, besteht zum Ausgangsstoff nur noch eine begrenzte oder gar keine Beziehung mehr. Die begriffliche Abgrenzung von verwandten Formaten wie Fortsetzung (
Sequel), Vorgeschichte (
Prequel),
Remake, Reboot und
Franchise ist nicht immer eindeutig.
Werden mehrere Bilder nebeneinander auf der Leinwand angeordnet, wird dies als
Splitscreen-Verfahren bezeichnet. Dieses ermöglicht es, an verschiedenen Orten stattfindende Ereignisse gleichzeitig zu zeigen und dadurch getrennte Handlungsorte miteinander in Beziehung zu setzen oder ein Ereignis aus mehreren Blickwinkeln darzustellen.
In der Regel werden nur kurze
Szenen als Splitscreen gezeigt, da die Betrachtung zweier unterschiedlicher Bilder eine hohe Aufmerksamkeit erfordert. Eine Ausnahme ist
Timecode (USA 2000) von Mike Figgis, in dem vier Parallelhandlungen gleichzeitig erzählt werden. Das Verfahren erfreute sich vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren großer Beliebtheit, zum Beispiel in dem Experimentalfilm
The Chelsea Girls von Andy Warhol (USA 1966). Als
dramaturgisches Stilmittel wurde es etwa auch in der Fernsehserie
24 (USA 2001-2010) eingesetzt.
Das am Körper des Kameramanns/der Kamerafrau befestigte Tragestativ mit Federungssystem ermöglicht auch bei schnellen Bewegungen eine ruhige Bildführung. Mithilfe der
Steadicam kann die Kamera unter Verzicht auf Hilfsmittel wie Schienen oder Wagen bei der Aufnahme bewegt werden, ohne dass verwackelte Bilder entstehen, wie sie sonst für die
Handkamera typisch sind.
Die zeichnerische Version des
Drehbuchs dient zur Vorbereitung der Dreharbeiten und gibt Hinweise zur
Mise-en-scène. Im
Storyboard werden die
Einstellungen eines Films komplett oder teilweise skizziert, unter Angabe der
Kameraperspektiven und
Kamerabewegungen, Hinweise zum Production Design sowie zur Positionierung von
Schauspieler/-innen und
Requisiten.
Die heutige Computertechnik ermöglicht sogar die sogenannte Pre-Visualisierung einzelner
Filmszenen, sprich einer animierten Vor- oder Grobfassung.
Eine andere verwandte Methode, Stil und Atmosphäre des Films vorauszuplanen, ist die Erstellung eines Moodboard. Man versteht darunter eine Stimmungscollage aus Bildern, die versuchen die Stimmung des geplanten Filmes visuell zu erfassen.
Die "Goldene Ära" Hollywoods (ca. 1927-1948) war geprägt vom
Studiosystem. Die fünf größten Studios ("Big Five") – MGM, Paramount, 20th Century Fox, Warner Bros. und RKO – hatten den Markt weitgehend unter sich aufgeteilt. Maßgeblich dafür war die Einführung des Tonfilms, der eine industrialisierte Arbeitsweise erforderte. Unter der Leitung mächtiger Moguln wie Louis B. Meyer und Darryl F. Zanuck lagen sämtliche Rechte für
Produktion,
Distribution und Vermarktung von Filmen bei den Studios, die in den USA zudem die lukrativsten Kinos besaßen.
Das Image der "Traumfabrik" gründete auf dieser Marktmacht, gewaltigen Budgets und einer beispiellosen Bündelung kreativen Talents unter rigiden Arbeitsbedingungen: Große Unterhaltungsfilme wie
Der Zauberer von Oz (
The Wizard of Oz, Victor Fleming, USA 1939) und
Vom Winde verweht (
Gone With the Wind, Victor Fleming, USA 1939) entstanden buchstäblich am Fließband.
Schauspieler/-innen,
Autoren/-innen und Kameraleute waren durch strikte Verträge an das Studio gebunden. Nach 1948 setzten mehrere Gerichtsurteile wegen Wettbewerbsverzerrung dem Studiosystem ein Ende.
Bis zur schrittweisen Einführung des Tonfilms ab 1927 war eine synchrone Wiedergabe von Bild und Ton technisch nicht machbar. Das bis dahin entstandene Filmmaterial wird seitdem als
Stummfilm bezeichnet. Die meisten Stummfilme wurden von
Musik begleitet, extern eingespielt von Grammophon, Klavier oder Orchester. Zur Darstellung von Dialogen oder anderer Erklärungen dienten
Zwischentitel (Texttafeln) oder zum Teil auch Filmerklärer, die das Geschehen auf der Leinwand erläuterten.
Der Wegfall von Sprachschwierigkeiten war entscheidend für die internationale Durchsetzung des Mediums. Die Beschränkung auf das Sehen förderte in dieser Frühphase jedoch auch die Entwicklung des Films als eigenständige Kunst. Filmsprachliche Ausdrucksmittel wie
Kamerafahrten, wechselnde
Einstellungsgrößen und
Montage wurden nach und nach etabliert. Zugleich entwickelten sich in den einzelnen Ländern unterschiedliche Stile. So wurden die in den USA produzierten
Slapstick-Komödien mit Charlie Chaplin oder Buster Keaton weltweit populär. In Abgrenzung zum "Massenvergnügen" Film erlangte in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg der
expressionistische Film Aufmerksamkeit, bekannt für die heute übertrieben wirkende Theatergestik der beteiligten
Schauspieler/-innen. Wichtige Stummfilmproduktionen entstanden außerdem in Frankreich sowie in Italien, der Sowjetunion und Japan. Im Jahr 1927 hatte der Stummfilm mit Filmen wie Fritz Langs
Metropolis (D 1927) und Friedrich Wilhelm Murnaus Hollywoodproduktion
Sonnenaufgang Sunrise – Lied von zwei Menschen (
Sunrise – A Song for Two Humans, USA 1927) seinen künstlerischen Höhepunkt erreicht.
Die Umstellung auf den Tonfilm wurde von vielen Filmschaffenden als künstlerischer Rückschritt begriffen, denn die Einführung des Tons und der entsprechenden Technik schränkte die Mobilität der Kamera zunächst wieder ein. Eine kreative Bildsprache (vergleiche
Mise-en-scène) war zum Erzählen einer komplexen Geschichte nicht mehr notwendig, da wichtige Informationen nun auch in den Dialogen vermittelt werden konnten. Der Vorwurf lautete daher, beim Tonfilm handele es sich nur noch um abgefilmtes Theater. Mit sogenannten Hybridfilmen, die
Ton nur spärlich verwendeten, wehrten sich einzelne
Regisseure wie Erich von Stroheim (
Der Hochzeitsmarsch,
The Wedding March, USA 1928) und Charlie Chaplin (
Moderne Zeiten,
Modern Times, USA 1936) gegen die neue Technik. Zahlreiche Stummfilmstars entsprachen stimmlich nicht den Anforderungen des Tonfilms und gaben ihre Karrieren auf. Eine Hommage an diese vergangene Ära der Filmkunst lieferte 2011 der französische Stumm- und
Schwarz-Weiß-Film The Artist (Michel Hazanavicius).
Mit der
subjektiven Kamera, auch Point-of-View-Shot genannt, wird der Blickwinkel des/r Erzählenden oder eines/r Protagonisten/-in nachgeahmt. Man sieht damit die Welt aus der subjektiven Sichtweise der jeweiligen Figur. Diese
Kameraperspektive stellt eine Erweiterung der beschreibenden Außensicht dar und erleichtert den Zuschauenden das Sich-Einfühlen in Charaktere.
Das 1964 von der Firma Kodak eingeführte stumme Schmalfilmformat, das wegen seiner leichten Handhabung (Kassettenprinzip) schnell zum beliebtesten Medium für Amateurfilmer avancierte, wurde ab Ende der 1970er-Jahre zunehmend vom Video Home System (VHS) vom Markt verdrängt, mit dem auch der Ton aufgezeichnet werden konnte.
Unter
Suspense wird vor allem in Krimis und
Thrillern der Aufbau von Spannung verstanden, indem das Publikum über einen Wissensvorsprung gegenüber den Protagonisten/-innen eines Films verfügt und dadurch eine Erwartungshaltung provoziert wird. Alfred Hitchcock ist der berühmteste
Regisseur dieser Erzähltechnik und wurde daher auch als "Master of Suspense" bezeichnet. Von Suspense unterscheidet Hitchcock Surprise – ein überraschend eintretendes Ereignis, das im Gegensatz zur Suspense nur kurzzeitig wirkt und das Publikum nicht in die Handlung involviert.
Hitchcock selbst hat in einem Interview mit François Truffaut Suspense anhand der folgenden Situation erklärt: Während sich zwei Männer unterhalten, befindet sich unter ihrem Tisch eine Bombe. Das Publikum weiß von der drohenden Gefahr – im Gegensatz zu den Männern.
Szene wird ein Teil eines Films genannt, der sich durch die Einheit von Ort und Zeit auszeichnet und ein Handlungssegment aus einer oder mehreren
Kameraeinstellungen zeigt. Szenenanfänge oder -enden sind oft durch das Auf- oder Abtreten bestimmter Figuren(gruppen) oder den Wechsel des
Schauplatzes gekennzeichnet.
Dramaturgisch werden Szenen bereits im
Drehbuch kenntlich gemacht.
Im Gegensatz zu einer Szene umfasst eine
Sequenz meist eine Abfolge von Szenen, die durch die
Montage verbunden und inhaltlich zu einem Handlungsverlauf zusammengefasst werden können sowie nicht auf einen Ort oder eine Zeit beschränkt sind.