Der Begriff geht auf die im naturalistischen Theater gedachte Trennung zwischen Bühne und Publikum zurück. Hier handeln die
Schauspieler/-innen so, als wäre das Publikum nicht anwesend. Die
vierte Wand trennt damit die erzählte Realität von der Realität der Zuschauer/-innen. Das Prinzip gilt auch im vom klassischen Hollywood beeinflussten konventionellen
Spielfilm: Um die Illusion der in sich geschlossenen diegetischen Realität, also der erzählten filmischen Welt, aufrechtzuerhalten und ein Eintauchen in die Geschichte zu erleichtern, wird die vierte Wand auch hier gezogen. Der Bruch der vierten Wand stört diese Illusion, etwa wenn Figuren in die Kamera schauen und so das Publikum anblicken oder die Zuschauer/-innen direkt ansprechen. Als aktuelle Beispiele, in denen die direkte Publikumsansprache als Stilmittel genutzt wird, können die Serie
House of Cards (2013-2018) oder die Filme der
Deadpool-Reihe (2016 und 2018) genannt werden.
In der
Postproduktion, meist am Computer, generierte Bildeffekte (engl.:
Visual Effects, auch VFX abgekürzt). Dabei kann es sich um die Bearbeitung von real gedrehtem Filmmaterial oder um komplett digital erzeugte
Szenen handeln (
CGI, also "computer-generated imagery"). Mittlerweile können Lebewesen, Gebäude oder Landschaften so wirklichkeitsgetreu nachgebildet werden, dass oft mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen ist, welche Teile des Filmbildes am Computer erzeugt worden sind und welche nicht.
Auf der Tonspur vermittelt eine Erzählerstimme Informationen, die die Zuschauenden zum besseren Verständnis der Geschichte benötigen. Auf diese Weise werden mitunter auch Ereignisse zusammengefasst, die nicht im Bild zu sehen sind, oder zwei narrativ voneinander unabhängige
Szenen miteinander in Verbindung gesetzt. Häufig tritt der
Off-Erzähler in
Spielfilmen als retrospektiver Ich-Erzähler oder auktorialer Erzähler auf.
Als Off-Kommentar spielt
Voiceover auch in
Dokumentarfilmen eine wichtige Rolle, um die gezeigten Dokumente um Zusatzinformationen zu ergänzen, ihren Kontext zu erläutern, ihre Beziehung zueinander aufzuzeigen (beispielsweise
Night Mail, Harry Watt, Basil Wright, Großbritannien 1936;
Serengeti darf nicht sterben, Bernhard Grzimek, Deutschland 1959) oder auch eine poetische Dimension zu ergänzen (zum Beispiel
Nacht und Nebel,
Nuit et brouillard, Alain Resnais, Frankreich 1955;
Die Reise der Pinguine,
La Marche de l'empereur, Luc Jacquet, Frankreich 2004).
Im
Vor- und Abspann eines Films (englisch: "opening credits/closing credits") werden die an der Produktion beteiligten Personen aus Stab und Besetzung sowie
Produktionsgesellschaften und Verleiher in einer gegebenenfalls auch vertraglich festgelegten Reihenfolge, Dauer und Schriftgröße namentlich genannt.
Gelegentlich beschränken sich Filme nicht nur auf eine Einblendung der Namen der wichtigsten Beteiligten zu Beginn des Films, sondern setzen aufwendig gestaltete Vorspänne (englisch: "title sequence") als
dramaturgische Mittel ein. Seit Mitte der 1990er-Jahre verzichten viele
Blockbuster andererseits bewusst auf einen Vorspann und bisweilen sogar auf eine Einblendung des Filmtitels, um eine größere
dramaturgische Dynamik zu entfalten. In
Komödien wird der Abspann manchmal genutzt, um Versprecher und misslungene
Szenen ("bloops" oder "outtakes") zu zeigen.