Auf den offiziellen Filmwebsites der Verleiher findet sich meist auch eine Bildergalerie mit ausgewählten Pressefotos aus dem Film. Diese geben zwar die endgültige Kameraeinstellung einer Szene im fertigen Film nur annähernd wieder, eignen sich aber trotzdem für eine Bildanalyse im Unterricht. Thematisiert werden können zum Beispiel die Rolle von Stars, eventuell wiederkehrende visuelle Motive oder eine bestimmte
Farbgestaltung. Auch spielt hier der Werbecharakter eine Rolle.
Unterrichtsgestaltung/Unterrichtsvorschläge
Pressefotos sind wie Filmplakate oder Aushangfotos für die Kinos in erster Linie Werbematerial, das in Zeitungen und Zeitschriften oder auf Websites eingesetzt wird und Aufmerksamkeit wecken soll. Daher versuchen diese Fotos, "verkaufswirksame" Szenen abzubilden, etwa mit beliebten Schauspielern/innen oder eindrucksvollen Aufnahmen von
Spezialeffekten oder Actionsequenzen. Zugleich verweisen die Bildinhalte, die
Farbgestaltung und die Lichtstimmung bereits auf ein bestimmtes Filmgenre. Alle diese Elemente können im Unterricht analysiert werden. Dabei sollte insbesondere besprochen werden, welche Erwartungshaltung durch die Fotos geweckt und welche Geschichte vermutlich erzählt wird. Nach dem Kinobesuch kann diskutiert werden, inwiefern die Pressefotos ihr Versprechen einlösen.
Für eine exakte Szenenfoto-Analyse eignen sich Pressefotos nicht, da diese üblicherweise nicht aus dem fertiggestellten Film stammen, sondern von Set-Fotografen/innen während der Dreharbeiten (und meist während einer Probe) geschossen werden. Der letztendlich sichtbare Bildausschnitt wird daher nur annähernd wiedergegeben.
Hinweis
Links zu den jeweiligen Websites der Filme finden Sie auch in den Filmbesprechungen auf kinofenster.de oder in den
Filmtipps von Vision Kino.
Autor/in: Stefan Stiletto, Medienpädagoge mit Schwerpunkt Filmkompetenz und Filmbildung, 15.02.2012