Die Jury der Evangelischen Filmarbeit zeichnet als Film des Monats Oktober
Die Wand (Kinostart: 11. Oktober) von Julian Roman Pölsler aus. Die Romanverfilmung erzählt von den Erfahrungen einer Frau, gespielt von Martina Gedeck, die unvermittelt von einer unüberwindbaren durchsichtigen Wand umgeben ist, die sie von der übrigen Welt trennt.
"Der Film hält sich eng an den Roman von Marlen Haushofer aus dem Jahre 1963. Stimmungen und Reflexionen dieser Robinsonade werden im Film durch die Stimme der Icherzählerin wiedergegeben. Die Erfahrungen der Einsamkeit und des Rückzugs entfalten sich in einer zivilisationskritischen surrealen Utopie. Zurückgeworfen auf elementare Lebensvollzüge wie die bäuerliche Arbeit und die Jagd wird die Anstrengung sichtbar, die das Leben überhaupt möglich macht. Die Entbehrung und die Angst, die Gemeinschaft mit den Tieren und der Kampf mit der Natur werden im Spiel der Hauptdarstellerin (Martina Gedeck) zu Aspekten einer intensiven Identitätssuche. Das radikale Eingeschlossensein wird zur Frage nach einem Ort des Menschen in der Welt, der kein Idyll, aber eine ökologische Chance sein könnte. Erst in der Distanz, gleichsam als Eremitin, erkennt die Frau, was für sie wichtig ist", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
Weitere Informationen:
www.filmdesmonats.de