In spannungsgeladenen Szenen aus einer urbanen "Patchwork-Familie" fragt Regisseur Asghar Farhadi in seinem Drama
Le Passé - Das Vergangene Kinostart: 30. Januar 2014) nach Nähe und Distanz zwischen den Beteiligten.
Ahmad kommt aus Teheran nach Paris, um sich von Marie, von der er seit vier Jahren getrennt lebt, scheiden zu lassen. Sie will Samir heiraten, der mit seinem kleinen Sohn Fouad bereits zeitweise bei ihr wohnt. Für ihre Töchter aus erster Ehe, die jüngere Lea und den Teenager Lucie, war Ahmad in ihrer gemeinsamen Zeit Vertrauter und Vater. In den folgenden Tagen kommt es immer wieder zu Streitigkeiten untereinander.
"Der Film reflektiert die Unsicherheiten und Ungewissheiten, die das Innenleben jeder intimen Beziehung berühren. Auf wen können sich die Menschen verlassen, wenn sie sich verlassen fühlen? Inwieweit beherrscht der Blick zurück auch schon die Aussicht auf die Zukunft? In wechselnden Beziehungskonstellationen entstehen immer wieder neue, sich verwandelnde Bilder der Vergangenheit, die das Selbstverständnis der Figuren bestimmen und ihr Handeln motivieren. Damit entzieht der Film der Wahrheit, die jeder für sich beansprucht, den Boden. Über Konflikte und Verständigungsbemühungen hinweg ergibt sich ein offener Prozess von Annäherungen und Entfremdungen, Versöhnungen und Brüchen", erklärt die Jury der evangelischen Filmarbeit.
Die Jury der Evangelischen Filmarbeit würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
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