Das kleine Fernsehspiel strahlt im November 2006 jeweils Montagabend im ZDF vier Dokumentarfilme in Erstaufführung zur Gegenwart und Vergangenheit Deutschlands aus. Die Filme setzen sich mit der Frage auseinander, wie das Leben der Menschen und die gesellschaftliche Gegenwart in Deutschland von der Vergangenheit bestimmt werden, also wie Politik und Widerstand, Ideale und Traumata, Traditionen und Mythen nachwirken. Sie forschen an unterschiedlichen Orten der alten und neuen Bundesländer nach der Präsenz der Geschichte und zeigen dem ZDF zufolge auf, "wie wenig abgeschlossen die Konflikte und Wunden der Vergangenheit sind, wie stark sie die Identität der Menschen immer noch prägen". In ihrer Auseinandersetzung mit diesen Wurzeln der Gegenwart weisen die Filme gleichzeitig hoffnungsvoll in die Zukunft.
In
Jeder schweigt von etwas anderem von Marc Bender und Dörte Franke, dem Auftaktfilm der Reihe am 6. November, kämpfen drei Familien aus der geschätzten Zahl von 250.000 politischen Gefangenen der DDR mit der Frage, wie viel Vergangenheit sie heute noch zulassen wollen. –
Straße Nummer Eins von Oliver Päßler stellt einen sozialistischen Vorzeigebau im Herzen Ostberlins und seine Bewohner/innen vor. In den Geschichten der Mieter/innen, deren Schicksal über Jahrzehnte vom Leben in der "Edelplatte" geprägt wurde, kristallisiert sich heraus, wie die DDR gerne gewesen wäre und wie sie wirklich war. – Alexandra Sell führt ins
Durchfahrtsland zwischen Köln und Bonn und zeichnet ein sehr persönliches Porträt der streng katholisch geprägten Region. – 20 Jahre nach den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen um den Bau einer Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf trifft Irina Kosean in
Halbwertszeiten damalige Gegner/innen und Befürworter/innen und befragt sie nach der Motivation und den Überbleibseln ihres einstigen Engagements.
www.daskleinefernsehspiel.zdf.de