Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet den Spielfilm
Love & Friendship von Whit Stillman mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus. Auf der Flucht vor dem eigenen Ruf macht Lady Susan auf Gut Churchill Station. Die untadeligen Vernons, Familie ihres verstorbenen Ehemannes, gewähren der attraktiven Witwe widerstrebend Obdach – Gerüchte über allerlei Affären sind ihr längst vorausgeeilt. Um ihr weiteres Auskommen zu sichern, setzt die geborene Intrigantin zunächst alles daran, ihre Tochter Frederica mit dem tölpelhaften Sir James Martin zu verkuppeln. Sie selbst bandelt unterdessen mit dem leicht versnobten Reginald DeCourcy an, ungeachtet ihrer geheimnisvollen Liaison mit dem verheirateten Lord Manwaring in London. Nach dramatischen Verwicklungen kommt alles anders als gedacht – zum Glück für Frederica, aber auch für die mit allen Wassern gewaschene Heldin des Abenteuers.
In der Jurybegründung heißt es: "Die Vorlage für
Love & Friendship war der Briefroman
Lady Susan, den Jane Austen als 19-Jährige verfasst hat. Der genaue Blick, mit dem sie die Zwänge der Adelsgesellschaft im England des 18. Jahrhunderts beschreibt, trägt auch den Film mit seinen virtuosen Dialogen und einem erquickend bissigen Humor. Kate Beckinsale glänzt in der Rolle der Lady Susan, die scharfzüngig-amüsant redet und dabei berechnend agiert. Man kann es ihr nicht übelnehmen, muss sie sich doch als alleinstehende Frau in einer Gesellschaft behaupten, in der die Männer die alleinige Macht haben. Alle Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar besetzt. Mit großer Spielfreude agieren die Schauspielerinnen und Schauspieler in dieser Gesellschaftsposse „over the top“. Opulente Kostüme, eine prachtvolle Ausstattung und Musik, die treffsicher und nicht überbordend eingesetzt ist, sind weitere Pluspunkte des Films. Nicht ganz überzeugen konnte die Jury das Kamerakonzept, das große Kinobilder und interessante Perspektiven ein wenig vermissen lässt."