Schulfilm-Initiativen in Berlin und Brandenburg können eine erfreuliche Bilanz ziehen und damit auf eine bundesweit beispielhafte Förderung von Film- und Medienkompetenz verweisen: Insgesamt kamen in beiden Ländern knapp 64.000 Kinder und Jugendliche zu den Filmvorführungen und Begleitveranstaltungen.
In Berlin veranstalten Spatzenkino und Kinderkinobüro ganzjährig (mit Ausnahme der Sommerferienzeit) vormittags für Kindergärten und Grundschulen und nachmittags für Hortgruppen und Familien Kinovorstellungen für Kinder. Im neuen Schuljahr 2007/2008 haben seit September 2007 etwa 36.500 Kinder diese Angebote besucht.
Die SchulKinoWochen Berlin 2007 – eine Veranstaltung von VISION KINO in Kooperation mit der JugendKulturService gGmbH – bieten zusätzlich zu den Angeboten von Spatzenkino und Kinderkinobüro Veranstaltungen für alle Jahrgangsstufen von der Vorschule bis zur Oberstufe und decken medienpädagogisch durch die Kooperation mit vielen Partnern und Initiativen eine große Bandbreite in Sachen Medienkompetenz ab. 10.020 Schülerinnen und Schüler besuchten die zusätzlichen Veranstaltungen vom 19. bis 30. November 2007, die mit einer Preview von Petter Næss’ Kinderfilm Hoppet feierlich eröffnet wurden.
Knapp 20.000 brandenburgische Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen haben zwischen September und Dezember während des Unterrichts Filmveranstaltungen besucht. Vorschulkinder haben seit Januar 2007 in acht Städten Brandenburgs jeden Monat neu die Möglichkeit mit den Kurzfilmprogrammen des Spatzenkinos erste Kinoerlebnisse zu sammeln. Fast 7.000 Kinospatzen taten dies allein in den letzten vier Monaten.
Das bereits in 16. Auflage gestaltete Kinderfilmfest präsentierte in zwölf Orten des Landes jeweils eine Woche lang ein künstlerisch und medienpädagogisch hochwertiges Programm für Kinder von drei bis 14 Jahren. Das vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) gemeinsam mit dem Filmverband Brandenburg und zahlreichen Partnern in den Spielorten organisierte und betreute Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Film- und Medienkompetenz. Zugleich trägt es nicht unerheblich dazu bei, kulturelle Angebote in strukturschwachen Regionen aufrecht zu erhalten und weiter zu entwickeln. Reichlich 9.000 Kinder nahmen in diesem Herbst die Angebote wahr und konnten Film als Gemeinschaftserlebnis auch dort erfahren, wo es - wie zum Beispiel in Seelow, Kloster Lehnin, Rheinsberg oder Ziesar - keine Kinos mehr gibt.
35 Kinos des Landes Brandenburg waren Partner der SchulKinoWochen Brandenburg und zählten insgesamt rund 10.000 Besucher/innen. Das wiederum in enger Kooperation von VISION KINO - Netzwerk für Film- und Medienkompetenz und FILMERNST gestaltete Projekt bot 25 Filme, darunter einen starken FOCUS DEFA und erstmals mehrere Filme in Originalfassung als Bereicherung für den Fremdsprachenunterricht.
Regisseurinnen wie Anna Justice (
Max Minsky und ich, Deutschland 2007) oder Catharina Deus (
Die Boxerin, Deutschland 2004), DEFA-Regisseure wie Herrmann Zschoche (
Sieben Sommersprossen, DDR 1978) oder Rolf Losansky (
Ein Schneemann für Afrika, DDR 1977), Drehbuchautorinnen wie Holly-Jane Rahlens oder Christa Kozik waren zu Gast in den Kinos und führten mit dem Publikum anregende Gespräche. Der Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase beispielsweise äußerste sich im Anschluss an die Vorführung des DEFA-Klassikers
Berlin – Ecke Schönhauser (Gerhard Klein, DDR 1957) sehr lobend über diese Art Dialog zwischen den Generationen und die etwas andere Art von Unterricht. ub