Angesichts von Gewaltexzessen in U-Bahnen und Fußgängerszenen hat die Polizeiliche Kriminalprävention einen neuen vorbeugenden Ansatz entwickelt, der mit Hilfe des preisgekrönten Kurzspielfilms
Heimspiel gewaltgeneigte junge Menschen ansprechen soll. Dazu wurde auch ein Medienpaket entwickelt, das jetzt in Köln präsentiert wurde. Es richtet sich vor allem an Fachkräfte in der außerschulischen Jugendarbeit.
Ein medienpädagogisches Filmbegleitheft soll den Fachkräften Orientierung für die Diskussion mit gewaltgeneigten jungen Menschen geben – mit dem Ziel, einen Prozess des Nachdenkens über Gewalt, Werte und Beziehungen zu initiieren. Dass der neue Ansatz funktioniert, hat nach Angaben der Polizei ein Praxistest zu Jahresbeginn gezeigt. Demnach provoziert
Heimspiel junge, gewaltaffine Menschen zum Gespräch, weil er keine vorformulierten Botschaften enthält. Nach diesen Erfahrungen wollen Sozialarbeiter den Film auch künftig einsetzen.
In
Heimspiel betätigt sich der Ethiklehrer Andreas Vossen, gespielt von Wotan Wilke Möhring, in seiner Freizeit als Hooligan. Als ein Schüler sein Doppelleben bedroht, beginnt ein Zweikampf, der den Lehrer privat wie beruflich in die Enge treibt. Mit
Heimspiel schloss die Regisseurin Bogdana Vera Lorenz ihr Studium an der Internationalen Filmschule Köln ab. 2009 wurde er als bester deutscher Kurzfilm mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet.
Der bundesweiten Kriminalstatistik zufolge war 2010 jeder zweite Tatverdächtige bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung auf Straßen, Wegen und Plätzen unter 21 Jahren alt. (rk)
Weitere Informationen:
www.polizei-beratung.de/heimspiel