Der 12-jährige Max hat seit dem Tod seiner Mutter vor sieben Jahren erfolgreich verhindert, dass sich sein Vater, der Apotheker Sternheim, wieder verheiratet. So begegnet er auch ihrer neuen Mieterin, Verena Lichtblau, mit großem Misstrauen. Zu Recht, wie er findet, denn Sternheim ist die junge attraktive Frau auf Anhieb sympathisch. Max, der sich seit langem nach einem Freund sehnt, findet ihn in Gestalt eines zotteligen Mischlingshundes, der ihm auf dem Bauernhof von Sternheims Freund Edgar zuläuft und den er "Bello" nennt. Als ihm eines Tages eine Flasche mit einer geheimnisvollen lila Flüssigkeit zerbricht, schlabbert der Hund etwas davon auf und verwandelt sich in einen Mann. Der kann zwar sprechen, benimmt sich aber weiter wie ein Vierbeiner und beschert Max und seinem Vater eine Menge abenteuerliche Verwicklungen. Schlimmer noch: Auf dem Bauernhof verwandeln sich etliche Tiere, die zaubertrankgedüngtes Gras gefressen haben, in Menschen mit kuriosen Verhaltensweisen.
Wie schon bei den beiden Kinderbuchverfilmungen
Das Sams (2001) und
Sams in Gefahr (2003) arbeiteten der Schriftsteller Paul Maar, der Produzent und Drehbuchautor Ulrich Limmer und der Regisseur Ben Verbong erneut zusammen. Analog zu den "Sams"-Stoffen bricht eine fantastische Figur in den eintönigen Alltag eines einsamen Mannes ein und verändert dessen Leben, wobei in
Herr Bello ein eigensinniger Sohn für weitere Komplikationen sorgt. Eingebettet in eine kleinstädtische Idylle mit märchenhaften Zügen, gelingt der betulichen Inszenierung eine charmante Balance zwischen emotionaler Tiefe und einer guten Portion Slapstick und Humor. Dass die Story etwas vorhersehbar ist und die Konflikte recht einfach gestrickt sind, dürfte ein junges Publikum nicht stören. Zudem bietet sich die Auseinandersetzung mit der Sehnsucht nach Freundschaft, Verständnis und einer vollständigen Familie zur Besprechung im Unterricht an. Heimlicher Star dieses heiteren Familienfilms ist Armin Rohde, der als tierisch-menschliches Zwitterwesen mit instinktgesteuerten Normverstößen für allerlei komische Situationen sorgt.
Autor/in: Reinhard Kleber, 13.05.2007