Inhalt
Kater Findus wünscht sich, so groß zu sein wie Pettersson. Große Leute dürfen alles, denkt er sich. Als er eines Nachts eine Sternschnuppe sieht, kommt seine Chance. Tatsächlich: Am nächsten Morgen ist er plötzlich riesengroß, Pettersson dagegen winzig klein. So müssen sie ihre Rollen tauschen. Findus muss Kuchen backen und das Dach flicken. Doch das führt zu einer Menge Chaos. Und auf einmal gibt es noch ein ganz anderes Problem: Pettersson hat sein Gedächtnis verloren! Findus versucht ihm zu helfen, indem er ihm von all den Abenteuern erzählt, die sie schon gemeinsam erlebt haben.
Umsetzung
Innerhalb der Rahmenhandlung des Rollentauschs von Pettersson und Findus reihen sich kurze, in sich abgeschlossene Geschichten aneinander. In Form von Rückblenden erzählen sie von dem abenteuerlichen Alltag der Beiden. Der eigene, aus den Buchvorlagen bekannte Zeichenstil ist in seinem Fantasiereichtum und Witz erhalten. Die Gliederung in kleine dramaturgische Einheiten wird der Aufnahmefähigkeit auch jüngerer Kinder gerecht. Die sanften Spannungsbögen überfordern sie nicht und Elemente des Slapsticks sprechen ihren kindlichen Sinn für Humor an. Hinzu kommt, dass sich die meisten Zuschauer wohl auf "bekanntem Terrain" bewegen werden: Die Figuren und ihre Eigenheiten sind durch Bücher und andere Medien, unter anderem durch bereits drei Kinofilme, bekannt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Vorstellung eines Rollentauschs mit einem Erwachsenen bedient die kindliche Sehnsucht nach dem Überwinden von Grenzen. Es ist die Wunschvorstellung, der kindlichen Ohnmacht zu entkommen und die Grenzen des eigenen Lebens zu erweitern. Mit der anarchischen Figur des Findus werden sich kindliche Zuschauer gerne identifizieren. Die Erwachsenenfigur des Pettersson ist in seiner Güte ebenfalls ein Sympathieträger und aus Kinderaugen eine Wunschfigur: Mit ihm kann man Abenteuer erleben, bisweilen benimmt er sich selbst wie ein Kind. Mit seinen Themen greift der Film unmittelbar auf die Erfahrungswelt der jungen Zuschauer zurück, etwa wenn es um das Erlernen des Schwimmens geht. Eine der Grundbotschaften lautet, dass Zusammensein besser ist als Einsamkeit, dass es viel mehr Spaß und Wärme bedeutet. Die Beziehung zwischen Pettersson und Findus ist von großer Verlässlichkeit geprägt. Freundschaft ist ein Thema, an das in pädagogischer Arbeit auch mit sehr jungen Zuschauern angeknüpft werden kann, weil es ihrem eigenen, alltäglichen Erleben in gruppendynamischen Zusammenhängen entspricht.

Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Lisa Gadatsch, 28.09.2009, Vision Kino 2009.