Eine Hochhaussiedlung am Rande von Wien: Die Krankenschwester Eva gibt sich nach außen hin als glückliche Mutter und Ehefrau, zugleich lebt sie mit einem anderen Mann ihre Passion in ungestümem und fast wortlosem Sex aus. Sie will keine Liebe, sondern Körperlichkeit. Sonja, die junge Verkäuferin in einem Supermarkt ist sehr eifersüchtig auf ihren jugoslawischen Freund, traut ihm kaum über den Weg und bespitzelt ihn, gibt vor, schwanger zu sein, um ihn an sich zu binden und die Heirat herbeizuführen. Nicole, die Geliebte des Freunds, ist die Ex-Frau eines unbeherrschten Immobilienmaklers, der im wahrsten Sinne des Wortes mit Gewalt versucht, die allein erziehende Mutter zurückzugewinnen. – Götz Spielmann verbindet die einzelnen Episoden des Films, in denen Menschen aneinander vorbeigehen und vorbeileben, sich zufällig begegnen und manchmal in ihren Emotionen aufeinander prallen. Dabei zeichnet er ein Chaos aus Begierde, Verzweiflung und Gefühlen, das Assoziationen an Arthur Schnitzlers "Reigen" erlaubt, nur geht der Regisseur hier distanzierter an seine Figuren heran, beobachtet sie wie unter einem Brennglas. Es gibt kein Glück, aber wenigstens Hoffnung. Und nur die allein zählt. "Antares" heißt übrigens ein feuerroter Stern im Sternbild des Skorpion.
Autor/in: Margret Köhler, 01.07.2005