Zwei Stadtneurotiker unter sich: Möchtegern-Schriftsteller Jerry Biggs verliebt sich in die bindungsunwillige Amanda, aber die romantische Phase dauert nur kurz. Die junge Frau hält es nicht mit der Treue, testet ihre Anziehungskraft bei anderen Männern, während Jerry sich beim Psychiater vergeblich Ratschläge erhofft. Zu allem Übel quartiert sich auch noch die Schwiegermutter in spe ein, obgleich die Tochter inzwischen das Weite gesucht hat. Zusätzlich muss sich der Verlassene noch mit seinem Künstleragenten herumschlagen, der ihm einen Knebelvertrag anhängen will, und Comedy-Kollege und Waffen-Narr David Dobel belästigt ihn mit rechten Tiraden. Zur Lösung aller Probleme erwägt das Pärchen, New York zu verlassen und nach Kalifornien zu ziehen. – Woody Allen, der Dobel spielt, inszeniert einer seiner netten, aber nicht überragenden Komödien mit bekannten Versatzstücken, verlässt sich auf bewährte Dramaturgie und Gags. Seine Beschreibung einer unmöglichen Beziehung schwankt zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Vor allem bei der männlichen Figur legt er den Finger auf die Wunde, zeigt den modernen Mann, der es allen Recht machen will, sich anpasst und dabei seine Identität und Glaubwürdigkeit verliert. Nichts Neues im großstädtischen Beziehungsdschungel, aber es ist unterhaltend dargeboten.
Autor/in: Margret Köhler, 01.09.2004