Es war einmal 1960, als vier Flurschützer (ein inzwischen längst ausgestorbener Beruf) die Ernteerträge einer Gemeinde vor unbefugtem Zugriff schützen sollen. Jeder hat da so seine eigene Methode, der amtlichen Aufgabe gerecht zu werden, doch alle scheitern sie an ihren menschlichen Schwächen: der erste, weil er zu zaghaft, der zweite, weil er zu draufgängerisch ist, der dritte wegen seiner Gutmütigkeit und der vierte, weil er sich in die Diebin der Feldfrüchte verliebt. – Im Forum der Berlinale 2000 galt der griechische Film von Dinos Avdeliodis schnell als Geheimtipp und wurde von zwei unabhängigen Jurys mit dem Caligari-Filmpreis und dem Don Quijote-Preis ausgezeichnet. Ein poetisch-melancholisches Werk voller beeindruckender Landschaftsaufnahmen in Form eines modernen Märchens für Erwachsene, das Auskunft gibt über die Verstrickungen des Einzelnen in seine Triebe und Charakterschwächen, aber in symbolischer Form auch über den rasanten Wandel der griechischen Gesellschaft.
Autor/in: Holger Twele, 01.05.2001