Zwei ehemalige freiwillige Helfer aus Tschernobyl planen, gemeinsam in England einen Neuanfang zu starten. Viktor landet in Berlin bei der russischen Mafia und stirbt wahrscheinlich an den Folgen der Verstrahlung. Der ebenfalls erkrankte Valerie folgt ihm einige Monate später und sucht ihn verzweifelt, bis er von dessen Tod erfährt. Auch ihm bleibt nicht mehr viel Zeit: Nach einer Affäre mit der Frau des Mafia-Bosses will er sich den Traum von England erfüllen. Sein neuer Freund und ehemaliger Wohnungsgenosse von Viktor begleitet ihn auf seiner letzten Reise. – Achim von Borries erzählt das menschliche Drama in leisen Tönen. Auch wenn es um bittere Realität wie Heimatlosigkeit, Krankheit und Tod geht, wird er nie larmoyant, sondern verfolgt das Prinzip Hoffnung in atmosphärischer Dichte. Interessant ist der Einsatz von Sprache. Die Hauptfigur, hervorragend gespielt von Ivan Shvedoff, redet gebrochen deutsch, die Russen unter sich in russisch. Ein deutscher Film, der das seltene Prädikat "glaubwürdig" verdient.
Autor/in: Margret Köhler, 01.08.2001