Ein erfolgloser Glückspieler und Faulpelz bekommt Ärger mit seinen Gläubigern, die nicht gerade zimperlich ihr Geld bei ihm einfordern. Bei einem lokalen Sicherheitsdienst erhält er die Chance, vorübergehend als Trainer einer ungeübten Baseballmannschaft zu arbeiten, die aus schwarzen Slum-Kids besteht. Widerwillig lässt es sich auf den Deal des Geldes wegen ein. Als er jedoch merkt, dass die in gewalttätiger Umgebung aufwachsenden Jugendlichen ihn wirklich brauchen und ihn sogar mögen, beginnt er seine Verantwortung ernst zu nehmen, wobei ihm eine junge weiße Lehrerin bald zur Seite steht. – Filmstar Keanu Reeves verkörpert die Wandlung vom Saulus der Zocker zum Paulus schutzbedürftiger jugendlicher Farbiger glaubhaft und die Kids wirken authentisch und nicht gecastet. Über das die Nation einigende, identitätsstiftende Merkmal des Baseballsports entwirft der Film allerdings das reichlich geschönte Gesellschaftsbild der im Prinzip guten Weißen, die den Schwarzen ihre ideelle und materielle Hilfe anbieten, während diese als junge Männer nichts anderes im Sinn haben, als sich gegenseitig umzubringen. Wie es zu dieser Situation gekommen ist, wird wie jede Form des Rassenkonflikts strikt ausgeklammert. Ein auf Harmonie bedachter, gefühlvoller Unterhaltungsfilm nach der gängigen Dramaturgie des Sportfilms als Plädoyer für individuelle soziale Verantwortung.
Autor/in: Holger Twele, 01.05.2002