Ein US-Kampfjet auf Erkundungsflug wird Mitte der 90er Jahre über Bosnien-Herzegowina von serbischem Militär abgeschossen. Er hatte illegale militärische Aktivitäten der Serben und Massentötungen von Zivilisten dokumentiert. Beide Insassen können sich mit dem Schleudersitz retten. Der eine wird von serbischen Freischärlern sofort getötet, der andere gejagt. Um die Friedensverhandlungen nicht zu gefährden, ist es den US-Militärs untersagt, "ihren" Mann in einer Rettungsaktion zu befreien. Gegen ein Heer von serbischen Soldaten kämpft er allein um sein Überleben. – Das Genre des Kriegsfilms ins 21. Jahrhundert transportieren und auf die Probleme der modernen Kriegsführung hinweisen wollten die Macher dieses von amerikanischem Patriotismus strotzenden, gleichwohl spannenden Politthrillers, dessen beste Szenen freilich von anderen Filmen abgekupfert sind. Weniger erfreulich sind die allzu klaren Feindbilder, die Bewährungsprobe des Einzelnen nur durch den Krieg und in schier unglaublichen Handlungskonstellationen, die Vernachlässigung politischer Entscheidungsprozesse im Hintergrund und der simplifizierende Umgang mit Geschichte. Zugute halten muss man dem Film seine selbstkritische Haltung gegenüber dem allzu passiven Verhalten der Amerikaner während der Bürgerkriege in Jugoslawien, obwohl dies auch als Rechtfertigung für derzeitige und zukünftige Militäreinsätze gelesen werden kann.
Autor/in: Holger Twele, 01.01.2002