In the Cut

Die Englisch-Dozentin Frannie wird Zeugin eines Blow-Jobs in einer düsteren Bar und bemerkt ein Tatoo auf dem Handgelenk des Mannes. Das gleiche Tatoo entdeckt sie auch bei dem Polizisten Giovanni Malloy, der am nächsten Tag einen Mordfall untersucht und sie dazu befragt: Das Mädchen aus der Bar, das sie in der verfänglichen Szene mit dem Unbekannten beobachtet hatte, wurde umgebracht. Dennoch geht Frannie eine Affäre mit dem Polizisten ein, während weitere grausame Morde das Viertel beunruhigen. – Jane Campion erzählt diesen erotischen Thriller mit differenziertem Blick auf die weibliche Psyche. Meg Ryan spielt die New Yorkerin Frannie und deren sexuelles Erwachen in großer Verletzlichkeit. Zwar geht es im Film vordergründig um die Aufklärung von Morden, gleichzeitig schildert Campion aber das Leben von Singles in der Metropole, ihre Einsamkeit und leise Verzweiflung. Der Trip in die Abgründe der Seele und in dunkle Ecken Manhattans ist nicht nur spannend, sondern auch vielschichtig inszeniert, gibt den Zuschauenden Rätsel auf, die sich in einem furiosen Finale lösen.

Autor/in: Margret Köhler, 01.09.2004