In den letzten neun Monaten vor dem Zweiten Weltkrieg organisierte Großbritannien eine beispiellose Hilfsaktion, bei der mehr als 10.000 jüdische und andere Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei in britische Pflegefamilien und –heime gebracht wurden. Sie sollten später wieder mit ihren Eltern vereint werden, doch nur wenige haben ihre Familien wieder gesehen. – Der Film dokumentiert diese unter dem Begriff "Kindertransport" durchgeführte Aktion mit einer Fülle sorgfältig recherchierten Bildmaterials und zahlreichen Interviews mit geretteten Kindern, Rettern, Eltern und Pflegeeltern. (O-Töne mit deutschem voice over!) Er zeigt auch, welche Spuren diese Aktion bei den Kindern hinterlassen hat. Eines dieser Kinder ist Deborah Oppenheimer, die Produzentin des Films. Es geht hier einmal nicht um den Holocaust im engeren Sinn, sondern viel allgemeiner um menschliche Erfahrungen von Liebe und Verlust, Lebensperspektiven und Erinnerung. Die leichte Überlänge erschwert allerdings den Einsatz des Dokumentarfilms für den Schulunterricht.
01.11.2000