England, Mitte des 19. Jahrhunderts: Der junge Nicholas Nickleby steht mit Mutter und Schwester nach dem Tod des Vaters mittellos auf der Straße. Um ein paar Pfund zu verdienen, arbeitet er auf Betreiben seines geizigen Onkels in Dotheboys Hall, einem Waisenhaus auf dem Land, dessen sadistischer Direktor den Kindern die Hölle auf Erden bereitet. Als er wieder einmal einen der Schwächsten malträtiert, den behinderten Smike, verprügelt ihn Nickleby und flieht mit dem Opfer. Er schließt sich einer Theatergruppe an und kehrt später nach London zurück, wo ihn der reiche Onkel mit abgründigem Hass verfolgt, dessen selbstsüchtige Pläne von Nickleby durchkreuzt wurden. – Douglas McGraths Verfilmung von Charles Dickens' berühmtem Roman (es ist inzwischen die vierte) erinnert an ein Märchen, in dem der Gute die Bösen mit großem persönlichen Mut bekämpft und der Idealist natürlich gewinnt. Das mag etwas naiv dargestellt sein, ist aber herzerwärmend in seiner Einfachheit. Dass das Drama über soziale Ungerechtigkeiten atmosphärisch stimmig und glaubhaft vermittelt wird, liegt nicht zuletzt an den Schauspielern, allen voran Jamie Bell aus Billy Elliot als Smike, Charlie Hunnam in der titelgebenden Rolle und Jim Broadbent boshafte Schulleiter von Dotheboys Hall.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2004