Nach dreijähriger Meditation in einem Felsstollen wird der junge Lama Tashi vom alten Mönch Apo und dessen Schüler Sonam aus der Trance wieder in die Wirklichkeit geholt. Doch statt sich geistiger Themen zu widmen, entdeckt der junge Mann die Sexualität. Bei der Erntesegnung begegnet er einem hübschen Dorfmädchen. Er verlässt das Kloster, heiratet, genießt körperliche Lust und Vaterfreuden, scheffelt Geld. Immer weiter entfernt er sich von seinen einstigen Prinzipien. Erst ein Feuer, das seinen gesamten Besitz vernichtet, führt zur Katharsis und zur Lebenskorrektur. – Im fernen Ladakh geht es um den Widerstreit zwischen Askese und irdischen Gelüsten, um Grundwerte und philosophische Lebensfragen, auf die der aus Indien stammende filmische Autodidakt Pan Nalin für die westliche Zivilisation überraschende Antworten findet. Er nimmt den Zuschauer mit auf eine spirituelle Reise in eine fremde Welt, an deren Ende die Frage steht, was denn besser sei: sich 1000 Bedürfnisse zu erfüllen oder eines zu besiegen.
Autor/in: Margret Köhler, 01.08.2002