Blanca bereitet sich auf einen großen Moment in ihrem Leben vor. Sie schminkt sich im Hochzeitskleid vor dem Spiegel, als plötzlich die Tür aufgeht und Antonia vor ihr steht. Sie erklärt der Braut aufgelöst, dass ihr Ehemann in spe sie nach Strich und Faden betrüge. Antonia ist schwanger von ihm und nun wolle er sich des Problems mit Geld entledigen. Blanca fällt aus allen Wolken. In voller Brautmontur und von einem jungen Mann begleitet, der eigentlich ihre Hochzeit filmen sollte, macht sich Blanca auf zu ihrem Bräutigam. Sie findet ihn fröhlich trällernd unter der Dusche. Gnadenlos konfrontiert Blanca ihn mit den Vorwürfen, während der junge Mann mit seiner Videokamera alles unerbittlich filmt. – Das Hochzeitsvideo der besonderen Art stammt von dem erst 26-jährigen Regisseur Matías Bize aus Chile. Der ungewöhnliche Film wirkt, als sei er nur in einer einzigen Einstellung gedreht. Bize folgt der verzweifelten Blanca auf ihrem Weg zum Bräutigam, zu den ratlosen Freunden und schließlich zu ihrem Flirt Diego, der von Blancas Idee, mit ihm diesen Tag nun zum schönsten in ihrem Leben zu machen, hoffnungslos überfordert ist. Die besondere dramaturgische Form des Erzählens führt allerdings auch zu einigen Längen des Films und es ermüdet, der orientierungslosen Braut zu folgen. Bizes Debütfilm ist dennoch sehenswert, zumal er belegt, dass beschränkte Produktionsmittel auch ein erfrischend anderes Kino möglich machen können.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.08.2005