Die junge Inderin Nisha arbeitet als Putzhilfe am Frankfurter Flughafen. Sie träumt davon, ihren kleinen Sohn endlich nach Deutschland holen zu können und möchte selbst einmal Stewardess werden. Dieser Traum bringt sie mit dem russischen Transportarbeiter Alexej zusammen, der sich illegal in Deutschland aufhält und Pilot werden möchte. Gemeinsam versuchen sie, ihren Traum vom "Fliegen" zu verwirklichen. – Die Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen ist vor dem Hintergrund des Frankfurter Flughafens angesiedelt, einem Symbol für grenzenlose Freiheit. Der Flughafen ist aber auch Arbeitsplatz zahlreicher Ausländer/innen und triste Zwischenunterkunft für zahlreiche illegale Einwanderer, die bald in ihrer Herkunftsländer abgeschoben werden sollen. Veit Helmer hat den Traum vom individuellen Glück als eigenwilliges Stück Bollywood inmitten von Frankfurt inszeniert, die für indische Filme typischen Gesangseinlagen und ein gefeierter Jungstar des indischen Kinos in der weiblichen Hauptrolle inbegriffen. Sein zwischen Sozialdramatik, Romantik und Kitsch angesiedeltes modernes Märchen gestattet Einblicke in die molochartige Unterwelt kilometerlanger Förderbänder wie in die menschlichen Schicksale, die sich hinter deutscher Abschiebepraxis auftun und die wohl nur im Märchen beziehungsweise in dieser folkloristisch aufgepeppten Traumwelt der Protagonisten/innen ein glückliches Ende finden können.
Autor/in: Holger Twele, 01.12.2003