North Carolina um 1860: Kaum sind sich die Pfarrerstochter Ada und der Landarbeiter Inman begegnet und der erste leidenschaftliche Kuss ausgetauscht, muss Inman mit vielen anderen Männern des Ortes auf Seiten der Konföderierten in den amerikanischen Bürgerkrieg ziehen. Nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Ada und ein Foto von ihr geben ihm die Kraft zum Überleben auf den Schlachtfeldern. Nach einer schweren Schussverletzung kommt Inman ins Lazarett und desertiert. Zu Fuß macht er sich auf den Weg zu seiner Geliebten, ständig in Gefahr, als Deserteur entdeckt und erschossen zu werden. Aber auch Ada, die in der lebenserfahrenen jungen Ruby eine Freundin und Helferin gefunden hat, ist von den Wirren und Wunden des Bürgerkriegs gezeichnet. – Die melodramatische Liebesgeschichte nach dem Bestseller von Charles Frazier wurde von Anthony Minghella mit großem Aufwand und kinotauglichen Bildern in epischer Breite und Überlänge in Szene gesetzt. Während die Schlachtszenen und der tägliche Kampf ums Überleben in einem vom Krieg zerstörten Land sehr realistisch dargestellt sind, wirken die Liebesszenen gegen Ende hin künstlich überhöht und unglaubwürdig. Die Botschaft, dass jeder Krieg zu Schaden an Leib und Seele führt und tiefe Wunden in der ganzen Gesellschaft hinterlässt, wird hier vor der fernen Folie des amerikanischen Bürgerkriegs vermittelt. Ein Film, der große Gefühle vortäuscht, aber insgesamt sehr konstruiert wirkt und nicht wirklich unter die Haut geht.
Autor/in: Holger Twele, 01.02.2004